Teilnehmer schildert seine Erfahrung bei 72-Stunden-Aktion

Trotz schlechten Wetters Gutes tun

Die bundesweite 72-Stunden-Aktion endet an diesem Sonntag. Bei der Sozialaktion des BDKJs engagieren sich viele Kinder und Jugendliche. In Leverkusen hilft Christian Löffler einem Umweltbildungszentrum beim Polieren des Amphibions.

Symbolbild Eröffnung der 72-Stunden-Aktion / © Julia Steinbrecht (KNA)
Symbolbild Eröffnung der 72-Stunden-Aktion / © Julia Steinbrecht ( KNA )

DOMRADIO.DE: Was ist denn das Amphibion?

Christian Löffler (Katholische junge Gemeinde Quettingen / KjG): Das Amphibion ist ein Lebensraum für viele Reptilien, Amphibien und zum Beispiel auch Vogelarten wie dem Eisvogel im NaturGut Ophoven. Das ist im Grunde ein Ort, indem Natur erlebbar vor allem für Kinder gemacht wird.

Kröte, die unter einem Felsen Schutz sucht / © Romie Kalenian (shutterstock)
Kröte, die unter einem Felsen Schutz sucht / © Romie Kalenian ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Was genau machen Sie dort seit Donnerstagnachmittag?

Löffler: Wir haben drei Aktionen, die wir dort durchführen. Zum einen legen wir Sandflächen für die Wildbienen frei, damit sie sich dort wieder einnisten können.

Für die Amphibien und Reptilien haben wir Kiesschotterflächen freigelegt und den Reptilien Bretter gebaut. Man muss sich vorstellen, dass Schotter unten auf dem Boden liegt und dass Holz oben drauf gelegt wird, damit die Reptilien einen Ort haben, wo sie sich aufwärmen können. Denn der Schotter nimmt die Wärme auf, die von der Sonne kommt und das Holz speichert diese Wärme.

Christian Löffler

"Deswegen sind wir nach drinnen geflohen und haben uns alternative Aufgaben gesucht."

DOMRADIO.DE: Das Wetter war in den vergangenen Tagen nicht so überragend. Vieles findet jedoch draußen statt. Hat das bei der Arbeit am Projekt behindert?

Löffler: Ja, tatsächlich. Vor allem am Freitag war das Wetter sehr schlecht. Deswegen sind wir nach drinnen geflohen und haben uns alternative Aufgaben gesucht. Dort haben wir die Reptilienbretter gestrichen und geschliffen. Wir haben die Bretter vorbereitet, um sie am nächsten Tag einzusetzen. 

Am Samstag war das Wetter so, dass wir nach draußen gehen konnten. Wir haben Pavillons für die Zuschauer aufgestellt, die trotz des Wetters gekommen sind. Alle haben wetterfeste Kleidung wie Wanderstiefel, regenfeste Schuhe oder Wasserschutzschuhe mitgebracht. Obwohl das Wetter so schlecht war, hat es gut funktioniert und wir konnten ein bisschen durchstarten.

Christian Löffler

"Die sind froh, dass wir anpacken und dort nach längerer Zeit etwas passiert."

DOMRADIO.DE: Sind Sie zufrieden mit dem, was Sie bislang erreicht haben?

Löffler: Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Das NaturGut Ophoven ist sehr dankbar für die Arbeit, die wir dort verrichten. Mit ihnen sind wir auf einen sehr guten Partner gestoßen. Man muss sich vorstellen, dass das Amphibion eine relativ große Fläche ist, die auf dem Gelände sehr weit hinten platziert ist. 

Die Mitarbeiter im NaturGut müssen den Fokus auf andere Arbeiten richten, zum Beispiel dort, wo pädagogische Arbeiten stattfinden. Deswegen fällt das Amphibion häufig hinten runter. Die sind froh, dass wir anpacken und dort nach längerer Zeit etwas passiert. Wir sind froh, dass wir den Amphibien dadurch etwas zurückgeben können und uns anbieten können, um etwas zu bewegen.

Christian Löffler

"Wir lassen uns vom Regen nicht unterkriegen."

DOMRADIO.DE: Diese 72-Stunden-Aktion gibt ein Gemeinschaftsgefühl. Alle packen an und bringen sich ein. Wie zeigt sich das bei diesem Projekt? Wie ist die Stimmung unter den Leuten? 

Löffler: Die Stimmung ist gut. Die die Mitarbeiter vom NaturGut sind offen und haben uns mit offenen Armen empfangen. Wir genießen die Zeit und versuchen das Beste daraus zu machen. Wir lassen uns vom Regen nicht unterkriegen.

Christian Löffler

"Wir schauen, wie weit wir kommen."

DOMRADIO.DE: Die letzten Stunden brechen an, bis 17:00 Uhr wird noch mal angepackt. Was passiert noch? 

Löffler: Wir machen das, was wir gestern nicht geschafft haben. Es gibt zum Beispiel einige Kiesflächen, die noch komplett mit Wiese zugewuchert sind. Dort haben sich einige Pflanzen eingenistet, die da nicht hingehören. Die werden wir entfernen. 

Wir schauen, wie weit wir kommen. Die Mitarbeiter von NaturGut meinten aber auch schon, dass sie alles, was heute nicht passiert, an anderen Tagen machen können. Deswegen schauen wir, wie weit wir es schaffen.

Christian Löffler

"Die Jugendkirche ist immer ein schöner Ort, um zusammenzukommen."

DOMRADIO.DE: Was machen Sie, wenn die 72 Stunden vorbei sind? Eine große Feier? Was ist geplant?

Löffler: Das passiert wahrscheinlich spontan. In Leverkusen gibt es in der Jugendkirche einen Abschlussgottesdienst. Einige von uns werden sich da einfinden, um gemeinsam mit den anderen Gruppierungen zu feiern und die Aktion ausklingen zu lassen. Die Jugendkirche ist immer ein schöner Ort, um zusammenzukommen. 

Da bin ich gestern auch gewesen. Zur Zeit der 72-Stunden-Aktion wurden dort gratis Nachmittag- und Abendessen angeboten. Dafür hat sich der Koordinationskreis des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Leverkusen eingefunden, um dort einen Raum zu schaffen, um sich zu treffen und auszutauschen.

Das Interview führte Carsten Döpp.

Quelle:
DR