Tausende Schülern und Studenten gehen für bessere Bildung auf die Straße

Demonstrationen in mehr als 20 NRW-Städten

Mehrere tausend Schüler und Studenten haben am Mittwoch bundesweit ihren "Bildungsstreik" mit Demonstrationen fortgesetzt. In NRW fanden in mehr als 20 Städten Demonstrationsmärsche und Kundgebungen für ein besseres Bildungssystem statt. Unter anderem in Köln, Bonn, Düsseldorf, Bochum und Münster gingen Schüler, Studierende und Auszubildende mit Transparenten und Trillerpfeifen für kostenlose Bildung, die Abschaffung des mehrgliedrigen Schulssystems und der Sonderschulen, kleinere Klassen und gegen Studiengebühren und Numerus Clausus auf die Straße.

 (DR)

Alleine in Münster zogen nach Polizeiangaben 3.500 Demonstranten durch die Innenstadt. In Bonn beteiligten sich 3.000 Schüler und Studenten, in Aachen rund 700. In Köln waren nach Veranstalterangaben rund 5.000 junge Menschen in drei Demonstrationszügen unterwegs.

Mit der am Montag gestarteten bundesweiten Streikwoche protestieren Schüler und Studenten gegen das derzeitige Bildungssystem. Sie wenden sich unter anderem gegen Leistungsdruck und Marktorientierung der Bildung und fordern mehr Geld für Kindergärten, Schulen und Hochschulen. Mit Demonstrationen und Aktionen wie Freiluft-Unterricht, Hörsaalbesetzungen und Bildungscamps etwa vor dem Münsteraner Schloss wollen sie auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Am Samstag ist eine landesweite Abschlusskundgebung in Düsseldorf geplant.

Unterstützt werden die Proteste von SPD, Grünen und der Linken, den Gewerkschaften GEW und ver.di sowie der DGB-Jugend in NRW. So begrüßte unter anderem die Dortmunder SPD-Bundestagsabgeordnete Ulla Burchardt die Protestaktionen. Die SPD unterstütze die wesentlichen Forderungen der Schüler und Studenten, erklärte die Vorsitzende des Bildungsausschusses des Bundestags am Mittwoch in Berlin. «Bildung darf nicht den Gesetzen des Marktes unterworfen werden, sondern Bildung ist Menschenrecht.»