Tausende demonstrieren gegen Wirtschaftspolitik der führenden Industrie- und Schwellenländer

"Wir zahlen nicht für eure Krise!"

In Frankfurt und Berlin habe sich am Samstag mehrere Zehntausend Menschen den Protestaktionen unter dem Motto "Wir zahlen nicht für Eure Krise" angeschlossen. In Berlin hätten 30.000 Menschen gegen das "unsoziale Krisenmanagement" der Bundesregierung und der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) demonstriert, teilten die Veranstalter am Samstag mit. In Frankfurt am Main seien 25.000 Menschen auf die Straße gegangen.

 (DR)

Die Polizei Frankfurt sprach allerdings von 10.000 Demonstranten. Nach Angaben von Polizei und Veranstaltern verliefen die Proteste bis zum Nachmittag friedlich.

Teilnehmer von Gewerkschaften, umwelt- und entwicklungspolitischen Organisationen hatten zu den Protesten zur Wirtschafts- und Klimakrise aufgerufen. Protestmärsche fanden am Samstag auch in London, Wien und Genf statt. Weitere Aktionen gab es in Frankreich, Spanien und Norwegen. Anlass der Proteste ist der G-20-Gipfel in London am 2. April, wo die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer über die Wirtschaftskrise beraten wollen.

Allein in London marschierten nach Angaben der BBC mehrere Zehntausend Menschen durch die Innenstadt zum Hyde Park. Die Veranstalter kritisierten das «massive Polizeiaufkommen» und bekräftigten ihren Willen zu «friedlichen Protesten».

In Frankfurt waren Plakate mit Aufschriften wie: «Die Milliarden, die jetzt verbraten, zahl'n unsere Kinder noch in Raten», «Statt Rettungsschirme für die Reichen wieder Rente mit 60» oder «Stoppt den Bonuswahn» zu sehen. Die Veranstalter, darunter Attac, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie die Parteien Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke, kritisieren eine «Verstaatlichung der Verluste» durch die Finanzkrise, während für viele soziale Aufgaben angeblich kein Geld da sei. Statt der Bevölkerung die Kosten der Krise aufzubürden, sollten die Verursacher zur Kasse gebeten werden.