Tagung zu kulturellen Leistungen der Benediktiner

"Kultur und Memoria"

Eine internationale Tagung im österreichischen Benediktinerstift Admont befasst sich mit der Frage, wie die Benediktiner die Kultur in Europa bis zur Gegenwart beeinflusst und mitgeformt haben. Zahlreiche Gäste sind eingeladen.

Stift Admont (shutterstock)

Die Konferenz vom 18. bis 20. Mai steht unter dem Titel "Kultur und Memoria. Die steirische Abtei Admont und das europäische Benediktinertum". Untersucht werden soll etwa, welche Rolle monastische Bibliotheken mit ihren Skriptorien seit dem Mittelalter spielten. Teilnehmer sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Irland, der Schweiz, Ungarn, den USA und dem Vatikan.

Teilnehmer und Referenten

Die Schirmherrschaft über die Tagung, die vom Historiker Andreas Sohn (Universität Sorbonne Paris Nord) in Zusammenarbeit mit dem Stift Admont veranstaltet und organisiert wird, haben neben dem Admonter Abt Gerhard Hafner auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer inne.

Erzbischof Franz Lackner / © Neumayr (Erzdiözese Salzburg)

Zu den Referenten gehören unter anderen der Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften, Bernard Ardura, der Alterzabt der ungarischen Erzabtei Pannonhalma, Asztrik Varszegi, der irische Historiker Thomas O'Connor, der Innsbrucker Liturgiewissenschaftler Reinhard Meßner und Wolfgang Augustyn vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München.

950-jähriges Bestehen 2024

Die Tagung ist hingeordnet auf das Jubiläumsjahr 2024, in dem die Abtei Admont ihr 950-jähriges Bestehen feiert. Admont ging 1074 aus dem von den Abteien Cluny (Burgund) und Hirsau (Schwarzwald) nach Österreich vermittelten Reformmönchtum hervor und knüpfte in Folge selbst ein verzweigtes Beziehungs- und Informationsnetz.

Heute beherbergt Admont die weltweit größte Klosterbibliothek. Wie diese "Vermittlung von Bildung und Wissen, das Beziehungsgefüge von Kloster und Universität, die Verknüpfung von Liturgie und Gedenken, Ikonographie und Memoria im europäischen Benediktinertum" vonstattenging, solle bei der Tagung erörtert werden, sagte der Historiker und Organisator Sohn der Wiener Presseagentur Kathpress.

Wie Mönche kulturell und wissenschaftlich wirkten, soll an Fallbeispielen dargelegt werden, so an steirischen Stiftsbibliothekaren und -archivaren, am Universalgelehrten Engelbert von Admont (ca. 1250-1331) und an Albert von Muchar (1786-1849), der Philologe und Historiker war und als Professor und Rektor der Universität Graz hervortrat.

Stift Admont

 © Mizkit (shutterstock)

Die Gründung des Benediktinerstiftes Admont geht auf eine Stiftung der hl. Hemma von Gurk zurück. Sie erfolgte im Jahre 1074 durch Erzbischof Gebhard von Salzburg. Heute ist das Stift Admont ein geistliches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum von überregionaler Bedeutung. Der Abtei sind 26 Pfarren inkorporiert. Zudem führt das Kloster ein Pflegeheim in Frauenberg an der Enns und ein Gymnasium mit derzeit etwa 600 Schülerinnen und Schülern. Die kulturelle Hauptattraktion des Klosters: die barocke Bibliothek und das 2003 eröffnete Museum. Seit 17.