Tagung in Weimar berät künftige Nutzungsmöglichkeiten von Kirchen

Wenn Gotteshäuser nicht mehr gebraucht werden

Künftige Nutzungsmöglichkeiten für gefährdete Kirchen stehen seit Donnerstag im Mittelpunkt einer Tagung an der Weimarer Bauhaus-Universität. Bei der bisher bundesweit größten Konferenz zu diesem Thema wollen die rund 250 Teilnehmer aus Kirche und Gesellschaft bis Samstag neue Wege zum Erhalt von Kirchengebäuden diskutieren. Dabei steht eine "erweiterte Nutzung" im Mittelpunkt, die den sakralen Ort erhält und den Kirchenraum zugleich für Kommunen oder Vereine nutzbar macht.

 (DR)

Das Modell einer Nutzungserweiterung von Gotteshäusern werde auf dem Evangelischen Hochschuldialog interdisziplinär diskutiert, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Evangelischen Akademikerschaft in Deutschland, Pfarrer Manfred Keller. Hintergrund des Hochschuldialogs sind sinkende Mitgliederzahlen und zurückgehende Kirchensteuereinnahmen, die zu Schließung, Umnutzung und auch Abriss von Kirchen führten, hieß es.

Auf diese Entwicklung reagieren kirchliche Gremien nach Ansicht der Veranstalter bisher zögerlich, da langfristige Handlungsstrategien fehlen. Mit der Aufgabe zahlreicher Kirchenbauten drohe jedoch auch der Verlust eines Stücks kulturellen Erbes. Die Evangelischen Hochschuldialoge sind eine Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie finden seit 2002 zu unterschiedlichen Themen statt. Veranstalter der Tagung in Weimar sind die Evangelische Akademikerschaft in Deutschland und die Bauhaus-Universität.