Tagesagenda der Synode

 (DR)

An diesem Donnerstag befasste sich die Bischofssynode mit der "Offenheit für das Leben und der erzieherischen Verantwortung". Die Beratungen sind vertraulich. Jedoch wandte sich Erzbischof Rino Fisichella in einem Zeitungsinterview gegen eine arbeitsrechtliche Diskriminierung von wiederverheiratet Geschiedenen. Es gebe "Formen einer unvernünftigen Diskriminierung", sagte Fisichella der Zeitung "La Stampa". "Warum sollen wiederverheiratete Geschiedene, die in der Gemeinde aktiv sind, nicht die Möglichkeit haben, an katholischen Schulen zu unterrichten?", so Fisichella. Der italienische Kurienerzbischof ist einer der 25 Leiter vatikanischer Behörden, die derzeit an der Weltbischofssynode über Ehe und Familie teilnehmen.

Außerdem äußerte sich Kardinal André Vingt-Trois von Paris. Er kritisierte eine "Mentalität der Verhütung" und bekräftigte die kirchliche Ablehnung künstlicher Verhütungsmittel bekräftigt. Viele katholische Paare seien sich heute nicht mehr darüber im Klaren, dass die Anwendung künstlicher Verhütungsmittel anstelle der von der Kirche empfohlenen natürlichen Methoden eine Sünde sei, sagte der Kardinal, einer der drei Präsidenten der vatikanischen Synode zu Ehe und Familie, zu Beginn des vierten Sitzungstages am Donnerstag.

Ohne sich dieser Sünde bewusst zu sein, gingen diese Katholiken trotzdem zur Kommunion, so Vingt-Trois. Hier bestehe eine Kluft zwischen der Lehre der Kirche und der säkularisierten Lebenswelt vieler Katholiken. Die Kirche sei aufgefordert, die Lehre von der Offenheit für das Leben in einer neuen Sprache zu vermitteln.

(kna)