"Tag der offenen Moschee" lädt wieder zum Dialog ein

"Glaube als Kompass der Menschlichkeit"

Seit 1997 gibt es den "Tag der offenen Moschee". Bundesweit nutzen jährlich bis zu 100.000 Besucher das Angebot zur Information über den Islam. In diesem Jahr lautet das Motto "Glaube als Kompass der Menschlichkeit".

Symbolbild Muslime im Gebet / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Symbolbild Muslime im Gebet / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

An diesem Freitag laden islamische Gemeinden in Deutschland wieder zum "Tag der offenen Moschee" ein. Nach Angaben des Koordinationsrats der Muslime (KRM) beteiligen sich daran jedes Jahr bundesweit mehr als 1.000 Moscheen, um Interessierten einen Einblick in den islamischen Glauben zu vermitteln und den Dialog zwischen Muslimen und Nichtmuslimen zu fördern.

In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto "Glaube als Kompass der Menschlichkeit". Damit wolle man unterstreichen, "welchen Beitrag der Glaube für ein gutes Miteinander in unserer Gesellschaft leistet", heißt es auf der Internetseite des KRM. "In einer Welt, die von Unsicherheiten, Konflikten und Herausforderungen geprägt ist, brauchen wir Werte, die uns Orientierung geben." Gelebter Glaube trenne nicht, sondern verbinde. "Er schafft Begegnungen, baut Vorurteile ab und öffnet Wege zu mehr Verständnis und Vertrauen."

Rund 100.000 Besucher

Den "Tag der offenen Moschee" gibt es seit 1997. Nach Angaben der Veranstalter wurde dafür bewusst der deutsche Nationalfeiertag am 3. Oktober als Datum gewählt, um so ein Zeichen für das Bekenntnis zur deutschen Gesellschaft zu setzen. Jährlich nutzen demnach um die 100.000 Besucher das Angebot zur Information und für den Austausch mit Muslimen. In der Bundesrepublik leben schätzungsweise mehr als 5,5 Millionen Muslime, drei Viertel davon sind Sunniten. Daneben gibt es Schiiten, Aleviten, Ahmadis und andere Richtungen.

Foto der Kölner Ditib-Zentralmoschee und eine Büste, die Architekt Dominikus Böhm darstellt, entworfen von Paul und Gottfried Böhm / © David Klammer (KNA)
Foto der Kölner Ditib-Zentralmoschee und eine Büste, die Architekt Dominikus Böhm darstellt, entworfen von Paul und Gottfried Böhm / © David Klammer ( KNA )

"Der Tag der offenen Moschee ist seit vielen Jahren eine Gelegenheit, Gastfreundschaft, Dialog und Verantwortung zu leben. Unsere Moscheen sind lebendige Orte des Gebets, der Bildung, der Beratung und der Nachbarschaft", schreibt der KRM. Ähnliche Initiativen gibt es in der Schweiz, in Frankreich, Großbritannien und den USA.

Dem KRM mit Sitz in Köln gehören fünf Islamverbände an: die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland, die Union der Islamisch-Albanischen Zentren in Deutschland, der Zentralrat der Muslime in Deutschland und der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland.

Muezzinruf an vielen Orten erlaubt

Die Zahl der Moscheen in Deutschland wird auf etwa 2.800 geschätzt. Oft handelt es sich dabei um unauffällige "Hinterhofmoscheen" oder Räumlichkeiten in Industriegebieten. Seit den 1990er Jahren wurden von islamischen Verbänden vermehrt auch repräsentative Moscheen mit Kuppel und Minarett gebaut wie etwa in Bremen, Mannheim, Duisburg und Köln. Der Gebetsruf des Muezzin ist mittlerweile bundesweit an mehreren Dutzend Orten erlaubt.

Moschee

Eine Moschee ist das Sakralgebäude für das islamische Gemeinschaftsgebet. Der Begriff stammt vom arabischen Wort "masdschid", "Ort des Sich-Niederwerfens". Neben ihrer rituellen Funktion dienen Moscheen als Zentren der religiösen Lehre und Diskussion sowie als Treffpunkte für das soziale Leben. Ihr Ursprung geht auf das Haus des Propheten Mohammed in Medina als Versammlungsort zurück.

Die Masjid Al Noor Moschee (Archivbild) / © Martin Hunter (dpa)
Die Masjid Al Noor Moschee (Archivbild) / © Martin Hunter ( dpa )
Quelle:
KNA