Tafeln in Deutschland müssen immer mehr Kinder versorgen

200.000 Kinder auf "Reste" angewiesen

Die Tafeln in Deutschland versorgen immer mehr Kinder. "Rund 200 000 Mädchen und Jungen nutzen unsere Angebote", sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Tafel, Gerd Häuser, am Dienstag in Berlin. Auch in Schulen und Kitas seien die Tafeln inzwischen aktiv, um Kindern aus sozial benachteiligten Familien Mahlzeiten anzubieten. Es sei skandalös, wenn Kinder in der Schule oder im Kindergarten hungern müssten. Häuser forderte deshalb eine kostenfreie warme Mahlzeit für Kinder in Kindergärten und -horten sowie Schulen.

 (DR)

Die 725 Tafeln in Deutschland, die überschüssige Lebensmittel sammeln, bieten bedürftigen Mädchen und Jungen beispielsweise über "Pausenbrot-Initiativen" und "Kinderrestaurants" Essen an. Außerdem beliefern sie Schulen und soziale Einrichtungen mit Lebensmitteln. Rund ein Viertel der Tafeln haben in Deutschland nach Angaben des Verbandes bereits "Kinder-Tafeln" eingerichtet, die auf eine besonders gesunde und ausgewogene Ernährung achten und auch Freizeitangebote machen.

Die Berliner Tafel arbeitet beispielsweise an der Eröffnung eines Kinderimbisses. "Dort sollen Kinder lernen, wie man günstig und gut kocht", sagte die Berliner Tafel-Vorsitzende Sabine Werth, die die erste Tafel Deutschlands im Jahr 1993 gründete. Das wüssten meist auch ihre Eltern nicht.

Der Bundesverband Deutsche Tafel hat deshalb zusammen mit der Metro Group das Kinderkochbuch "Ich koch mir was!" veröffentlicht. Damit könnten Kinder lernen, sich selbst etwas Gesundes zuzubereiten. Das Buch kann bei verschiedenen Tafeln in Deutschland und in Märkten des Unternehmens erworben werden. Der gesamte Verkaufserlös kommt den örtlichen Tafeln zugute.

(kikobu.de)