Synoden-Untersekretärin Becquart erteilt Frauenweihe Absage

"Keine offene Frage"

Die Untersekretärin des vatikanischen Synodensekretariats, Nathalie Becquart, erteilt der Weihe von Frauen eine Absage. "Für die katholische Kirche ist es im Moment, von einem offiziellen Standpunkt aus gesehen, keine offene Frage."

Nathalie Becquart / © Stefano Carofei/Romano Siciliani (KNA)
Nathalie Becquart / © Stefano Carofei/Romano Siciliani ( KNA )

Das sagte die französische Theologin der BBC. Weiter führte die Ordensschwester aus: "Es geht nicht nur darum, dass man sich zum Priestertum berufen fühlt, sondern es geht immer um die Anerkennung, dass die Kirche einen zum Priester berufen wird." Das persönliche Gefühl oder die persönliche Entscheidung reichten nicht aus.

Glaube an Entwicklung in der Kirche

Zugleich glaubt Becquart an eine Entwicklung in der katholischen Kirche, die es Frauen gestattet, mehr Führungspositionen zu übernehmen.

Das Netzwerk Diakonat der Frau fordert seit langem die Diakoninnenweihe für Frauen / © Harald Oppitz (KNA)
Das Netzwerk Diakonat der Frau fordert seit langem die Diakoninnenweihe für Frauen / © Harald Oppitz ( KNA )

Diese seine jedoch "nicht mit der Weihe verbunden". "Ich denke, wir müssen unsere Vision der Kirche erweitern. Es gibt viele, viele Möglichkeiten für Frauen, der Kirche zu dienen", so Becquart.

Veränderungen seien aber nie einfach und stießen auf Ängste und Widerstand.

An der Organisation der Weltsynode beteiligt

Becquart arbeitet in leitender Position im Synodensekretariat. Als Untersekretärin, dort die zweite Ebene, ist sie die erste stimmberechtigte Frau in der Bischofssynode, einem wichtigen Gremium der katholischen Kirche.

Die Ordensfrau ist beteiligt an der Organisation der laufenden Weltsynode. Anders als frühere Bischofssynoden ist diese nicht als Einzelereignis, sondern als Prozess in drei Phasen angelegt. So sollen möglichst viele Gläubige daran teilnehmen können.

Weltsynode 2021-2024

Papst Franziskus hat am 9. Oktober 2021 einen weltweiten synodalen Prozess der katholischen Kirche eröffnet. In dem zunächst auf zwei, mittlerweile auf drei Jahre angelegten mehrstufigen Dialog soll die Kirche vor allem einen anderen Umgangsstil einüben. Dabei geht es zunächst darum, einander und anderen genauer zuzuhören. So soll die Kirche nach Wunsch des Papstes besser erkennen, welchen Herausforderungen sie sich stellen muss und wie sie - Gottes Willen entsprechend - damit umgeht.

Papst Franziskus hält die Hand ans Ohr / © Paul Hering (KNA)
Papst Franziskus hält die Hand ans Ohr / © Paul Hering ( KNA )
Quelle:
KNA