Südafrikas Bischöfe fordern Krisengipfel zu Arbeitslosigkeit

"Entschlossene und strategische Reaktion"

Angesichts steigender Arbeitslosenzahlen und einer Entlassungswelle im Land hat die Südafrikanische Bischofskonferenz die Regierung in Pretoria zu einem Krisengipfel aufgerufen. Bischof Abel Gabuza zeigte sich tief besorgt. 

Junge Menschen in Südafrika / © Nic Bothma (dpa)
Junge Menschen in Südafrika / © Nic Bothma ( dpa )

"All unsere Wirtschaftssektoren kürzen Arbeitsstellen und lassen die Zahl der Arbeitslosen mit alarmierender Geschwindigkeit steigen", so der Vorsitzende der katholischen Friedens- und Gerechtigkeitskommission in einer Presseerklärung. Allein in dem für Südafrika wichtigen Bergbausektor hätten in den vergangenen beiden Jahren 70.000 Arbeiter ihre Jobs verloren. "Wir fühlen den Schmerz der Tausenden Südafrikaner, die entweder arbeitslos sind oder Opfer von Sparmaßnahmen wurden", schrieb Gabuza. 

Südafrika, das 1994 die Rassentrennung überwand, verzeichnet nach jüngsten Statistiken eine Arbeitslosenrate von rund 27 Prozent. Am härtesten betroffen sind die Jugendlichen des Landes. In diesem Jahr übertrifft die Zahl der Sozialhilfeempfänger in Südafrika erstmals jene der arbeitenden Bevölkerung.

"Keine weiteren Massenentlassungen"

Die Bischöfe fordern eine "entschlossene und strategische Reaktion auf die eskalierende Jobkrise". Die Regierung in Pretoria solle einen Arbeitsgipfel einberufen, bei dem über die Schaffung von Stellen beraten werden soll. Bis dahin sollten keine weiteren Massenentlassungen stattfinden. Zudem dürften die Politiker nicht vor grundlegenden Wirtschaftsreformen zurückschrecken, so die Bischöfe.


Quelle:
KNA