Straßenkarneval ist eröffnet

Die Jecken sind los

In Köln regieren für sechs Tage die Jecken. Pünktlich um 11 Uhr 11 hat das Kölner Dreigestirn den Straßenkarneval eröffnet. domradio.de hat die großen und kleinen Stars der Szene am Mikrofon und feiert mit den Hörern.

Jeck: Uta und Hilde / © St.Q. (DR)
Jeck: Uta und Hilde / © St.Q. ( DR )

Das Wetter soll ganz gut werden, mehr Sonne als Wolken bei 8 bis 9 Grad. Mit der Altweiberfastnacht beginnt die heiße Phase des Straßenkarnevals. Immer am Donnerstag vor Rosenmontag übernehmen die Karnevalisten symbolisch das Regiment. Was heute ein wenig bemüht wirkt, muss früher etwas sehr Befreiendes, geradezu Revolutionäres gehabt haben.

Das Festkomitee des Kölner Karnevals hat sich für das Motto "social jeck – kunterbunt vernetzt" entschieden. Allerdings steht wohl schon fest, dass die laufende Session den Kölnern nicht gerade in bester Erinnerung bleiben wird: Mit dem Rückzug des "Charlie-Hebdo"-Wagens hat sich das Festkomitee nach Meinung von Kritikern ziemlich blamiert. Im domradio.de-Interview warf Diakon und Büttenclown Willibert dem Festkomitee vorauseilenden Gehorsam vor.

In Nonnenklöstern ging es früher hoch her

Die Tradition des "Wieverfastelovend", wie er auf Kölsch heißt, geht bis ins Mittelalter zurück. Besonders in Nonnenklöstern ging es hoch her. Bei Tage wurde "getanzt und gesprungen" und des Nachts, wenn die Äbtissin schlafen gegangen war, Karten gespielt.

Ehefrauen verweigerten ihren Männern in der "verkehrten Welt" des Karnevals für kurze Zeit den Gehorsam. Der Brauch, den Männern die Krawatten abzuschneiden, kam erst nach 1945 auf.

Papst-Kostüme rangieren vor Mönchskutten

Beim diesjährigen Kostümverkauf lässt der Papst die Ordensbrüder und -schwestern hinter sich. Nonnen- und Mönchkostüme seien dieses Jahr fast nicht nachgefragt worden, teilte eine Sprecherin des Kostümverkaufs "Karnevalswierts" in Köln mit. Die Popularität von Papst Franziskus belebe dagegen den Verkauf. "Der Papst ist zwar kein Topartikel, aber verkauft sich", hieß es.

In Köln seien in diesem Jahr Hippie- und Piratenkostüme die Renner, hieß es bei "Karnevalswierts". Auch seien Superheldenverkleidung wie Batman, Spiderman oder Flash reihenweise über die Ladentheke gegangen. "Das liegt wohl daran, dass die Filme gerade im Fernsehen laufen", so die Sprecherin.


Quelle:
KNA , DR , dpa