Straßen-Kunstprojekt erinnert an ermordete Juden

 (DR)

Eine Kunstaktion erinnert an 11.908 von den Nationalsozialisten ermordete Frankfurter Jüdinnen und Juden. Freiwillige werden die Namen der Ermordeten mit weißer Kreide auf die Straße am Mainkai in Frankfurt schreiben, teilte das "Haus am Dom" als Veranstalter in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde mit. Mit allen Namen würden voraussichtlich 700 Meter Straße beschrieben.

Das Gedenkprojekt solle "das Ausmaß nationalsozialistischer Verbrechen sichtbar machen und so viele Menschen wie möglich erreichen und einbinden", hieß es. Mitmachen können Einzelne und Gruppen, die sich auf der Internetseite des Projekts "Schreiben gegen das Vergessen" anmelden. Die geschriebenen Namen würden zudem gefilmt; über das Projekt werde eine Dokumentation produziert. Während sich die Namen auf der Straße auflösen oder abwaschen, soll so ein bleibendes Dokument entstehen.

Zuerst wurde ein ähnliches Gedenkprojekt auf Initiative der Künstlerin Margarete Rabow 2018 in Wien durchgeführt. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt habe sich die Aktion danach für Frankfurt gewünscht. Umgesetzt wird sie nun von der Bildungsakademie des Bistums Limburg. Wegen der Corona-Pandemie wurde das Projekt von April auf August verschoben. Zum Abschluss findet im "Haus am Dom" am 30. August eine Podiumsdiskussion statt. (KNA / 30.07.2020)