Stiftungszentrum des Erzbistums eröffnet

Schätze sammeln im Himmel

Das Erzbistum Köln will für seine religiösen, kulturellen und sozialen Projekte verstärkt Stifter gewinnen: Das "Stiftungszentrum Erzbistum Köln" soll künftig interessierte Bürger bei Gründung einer Stiftung oder bei Zustiftungen zu bereits bestehenden Einrichtungen beraten und den Kontakt zu den Stiftern halten.

 (DR)

Drei Wünsche frei, das gibt es nur im Märchen. In der realen Welt gehört Anstrengung dazu, Wünsche zu verwirklichen, auch Phantasie - und nicht zuletzt Geld. Stiftungen helfen, den Weg vom Wunsch zur Wirklichkeit möglichst kurz zu halten und dabei noch Gutes zu tun. Des halb hat das Erzbistum Köln jetzt ein Stiftungszentrum gegründet, das Geldgeber und "Wunschträger" möglichst einfach und effektiv zueinander bringt. Am vergangenen Donnerstag (01.07.2010) wurde das Stiftungszentrum im Kölner Maternushaus festlich eröffnet.

Mit Stiftungen verbindet man zumeist soziale Zwecke.. Doch darüber werden häufig die geistlichen Werke der Barmherzigkeit übersehen, auf die Erzbischof Joachim Kardinal Meisner aufmerksam machte: Zweifelnden einen Rat geben, Unwissende lehren, der Lebenden und Verstorbenen im Gebet gedenken, Trauernde trösten. Beispiele zeigten, wie Stiftungen dabei helfen können: Da erhalten Schülerinnen Musikinstrumente für den Unterricht und können überdies ihre Schulfahrt finanzieren. Eine Kapelle wird als Ort der Besinnung und des Totengedenkens erhalten. Wertvolle Kunstwerke finden ihren öffentlichen Platz im Museum. Stipendien ermöglichen jungen Männern das Studium zum Priesteramt. Ein offenes Jugendzentrum macht seine jungen Besucherinnen und Besucher in Computerkursen und mit Hausaufgabenhilfe fit fürs Leben. Und die Zukunft junger Menschen steht auch im Zentrum vieler Initiativen in aller Welt, die ebenso wie die anderen Beispiele von uneigennützigen Stiftern unterstützt werden.

Wie das funktionieren kann, das erarbeiten die Fachleute des Stiftungszentrums zusammen mit den Stiftern "maßgeschneidert, persönlich und kostenlos", so Geschäftsführer Klaus Mogge. Wie traditionsreich die Stiftungsgeschichte im Bereich der Kirche ist, zeigte Prof. Wolfgang Bernhardt in seinem Vortrag auf. Er machte deutlich, dass die Vielfalt und der Ideenreichtum der Stifter eine solide Erfahrungsbasis darstellt. Und noch eine Erkenntnis des Eröffnungsabends: Stiftungen lohnen sich nur bei großen Vermögen und verwalten bevorzugt Nachlässe. Darauf antworten die Experten: Kleinere Beträge lassen sich Bestehendem zustiften, und auch schon zu Lebzeiten macht das Stiften Sinn. Man solle damit nicht erst lange warten, so der Rat - denn dann kann sich auch der Stifter an den Ergebnissen freuen.