Stiftung übernimmt humanitäre Hilfe von Caritas Luxemburg

Nach Betrugsskandal

Ein Betrugsskandal machte 2024 die Luxemburger Caritas handlungsunfähig. Eine Mitarbeiterin soll rund 60 Millionen Euro abgezweigt haben. Projekte mussten eingestellt, Mitarbeitende entlassen werden. Nun gibt es Hilfe.

Symbolbild Altenpflege / © Ground Picture (shutterstock)
Symbolbild Altenpflege / © Ground Picture ( shutterstock )

Eine katholische Stiftung übernimmt teilweise und vorübergehend humanitäre Hilfsleistungen der zahlungsunfähigen Caritas Luxemburg. Das teilte das Erzbistum Luxemburg am Dienstag mit. 

Die Fondation Partage Luxembourg wolle eine Kontinuität der humanitären Maßnahmen der katholischen Kirche gewährleisten und einen Teil des Fachwissens von Caritas Luxemburg in diesem Bereich erhalten.

Die Caritas des Großherzogtums war durch einen großen Betrugsskandal niedergestreckt worden. Eine Mitarbeiterin soll rund 60 Millionen Euro abgezweigt haben. Viele Projekte mussten eingestellt und Dutzende Mitarbeitende entlassen werden.

Übernahme schon seit März

Die staatlich anerkannte und vom Außenministerium zugelassene Fondation Partage Luxembourg besteht laut Bistumsangaben bereits seit mehr als 50 Jahren. Sie setze sich für die Unterstützung von benachteiligten Menschen in Afrika, Lateinamerika und Asien ein und stehe für Menschenwürde, Solidarität und Frieden.

Die vorübergehende Übernahme der Caritas-Nothilfe-Aktivitäten wird demnach bereits seit März umgesetzt. Die Stiftung habe einen Mitarbeiter und zwei Freiwillige aus den Caritas-Teams eingestellt. Ein erster Vorschlag für ein humanitäres Projekt für Winter-Nothilfe in der Ukraine 2025/26 sei bereits eingereicht. Nach zwei Jahren sollen die Ergebnisse der Maßnahmen bewertet werden.

Kirche in Luxemburg

Luxemburg, zweitkleinster Mitgliedsstaat der Europäischen Union, ist seit dem 6. Jahrhundert katholisch geprägt. Von den rund 630.000 Einwohnern sind etwa 70 Prozent katholisch getauft, der Anteil der praktizierenden Katholiken ist allerdings seit rund 50 Jahren stark rückläufig. 

Auch der gesellschaftliche und politische Einfluss der Kirche geht zurück. Ihr gehörte noch Ende des 20. Jahrhunderts die wichtigste Tageszeitung, Religionsunterricht war Pflichtfach in der Schule; Staat, Kirche und die Christlich-Soziale Volkspartei CSV waren eng verbunden. 

Blick auf die Kathedrale von Luxemburg / © Mikalai Nick Zastsenski (KNA)
Blick auf die Kathedrale von Luxemburg / © Mikalai Nick Zastsenski ( KNA )
Quelle:
KNA