Stellvertreter des Papstes prangert Zustände in Roma-Lager an

"Eine Schande für die Welt"

Schlamm, Mäuse und armselige Baracken, so sieht es derzeit im Roma-Lager am Stadtrand aus. Das berichtet der Kardinalvikar Vallini und prangert die Zustände dort öffentlich an.

Kardinalvikar Agostino Vallini und Papst Franziskus / © Claudio Peri (dpa)
Kardinalvikar Agostino Vallini und Papst Franziskus / © Claudio Peri ( dpa )

Der Stellvertreter des Papstes für das Bistum Rom hat menschenunwürdige Zustände in einem Roma-Lager am Stadtrand angeprangert. Die Situation im Camp von Castel Romano sei "eine Schande für die Welt und einer Stadt wie Rom nicht würdig", sagte Kardinalvikar Agostino Vallini laut einer Mitteilung des Bistums vom Mittwoch. "Selbst nach dem Krieg habe ich nichts Ähnliches gesehen."

Es gebe dort Schlamm, Mäuse und armselige Baracken aus Holz, so Vallini. Die zuständigen Institutionen müssten dafür sorgen, dass das Lager keine "Mülldeponie" werde. Ebenso wie die Bürger der Stadt müssten sie ihre Vorurteile gegenüber der ethnischen Minderheit überwinden. Vallini besuchte das 25 Kilometer vom Stadtzentrum gelegene Lager am Dienstag und hielt sich drei Stunden dort auf.

Papst Franziskus hatte im Februar 2015 ein Roma-Lager in der italienischen Hauptstadt besucht, das kurz darauf von der Polizei geräumt wurde. In Italien leben nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen 120.000 und 180.000 Roma und Sinti.


Quelle:
KNA