Das Bistum Hildesheim hat im Haushaltsjahr 2018 erneut einen Überschuss erzielt. Er beträgt 18,5 Millionen Euro, wie die Diözese jetzt bekanntgab. Die Summe werde zur Aufstockung der Rücklagen genutzt, hieß es. Damit steige das Eigenkapital des Bistums auf 139,7 Millionen Euro (2017: 121,2 Millionen).
Die Finanzlage des Bistums habe sich seit Anfang der 2000er-Jahre wesentlich gebessert, sagte Finanzdirektor Helmut Müller. Grund dafür seien die "Eckpunkte 2020", die der damalige Bischof Josef Homeyer Ende 2003 in Kraft gesetzt habe, sowie eine unerwartet positive Entwicklung der Kirchensteuer. Die Einnahmen aus Kirchensteuern waren laut Angaben auch 2018 erneut gestiegen und betrugen 176,3 Millionen Euro (2017: 168,7 Millionen Euro).
"Mehr unternehmerischer Mut" gefordert
Dennoch sei das Eigenkapital und damit die Risikotragfähigkeit zu niedrig, so Müller. Zudem werde sich die demografische Entwicklung bald auf die Entwicklung der Kirchensteuern auswirken. Der Finanzdirektor forderte daher mehr "unternehmerischen Mut." Das Bistum sei in den letzten Jahren zu sehr auf die Bewahrung des Status quo ausgerichtet gewesen.
Das Bistum Hildesheim hatte auch in den Vorjahren jeweils einen Haushaltsüberschuss erzielt. Er belief sich im Jahr 2017 auf 30,2 Millionen Euro, 2016 auf 32,6 Millionen Euro.
Die getrennt bilanzierte Körperschaft "Bischöflicher Stuhl" schloss dagegen im vergangenen Jahr mit einem negativen Ergebnis ab (minus 6,1 Millionen Euro). Das Eigenkapital beträgt den Angaben zufolge 147,1 Millionen Euro (2017: 153,2 Millionen Euro). Die Verminderung resultiere im Wesentlichen aus Abschreibungen auf Gebäude, hieß es.