Stadt Hamburg kauft Ruine des Israelitischen Tempels

 (DR)

Die Stadt Hamburg hat die denkmalgeschützte Ruine des ehemaligen Israelitischen Tempels in der Hamburger Neustadt gekauft. Der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) hat ein Teilgrundstück mit den Überresten des Tempels in der Poolstraße erworben, wie der Senat am Freitag mitteilte. Die Ruine soll dauerhaft erhalten und als Kulturdenkmal und Erinnerungsort der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Zugleich soll Wohnraum auf dem Grundstück gebaut werden. Dafür will der LIG ein Nutzungskonzept entwickeln.

"Es ist gemeinsames Ziel des Senats, jüdisches Leben in Hamburg wieder stärker sichtbar und erlebbar zu machen", sagte Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Nach dem Entschluss zum Wiederaufbau der Bornplatz-Synagoge und der Sanierung des Trauerhauses auf dem jüdischen Friedhof sei dies die dritte wichtige Entscheidung, die auch der historischen Verantwortung Hamburgs gerecht werde.

Die Liberale Jüdische Gemeinde Hamburg hatte bereits seit Längerem von der Stadt den Erhalt ihres früheren Tempels gefordert. Im vergangenen Jahr schlug sie die Einrichtung eines öffentlichen Begegungs- und Erinnerungsortes vor. (kna, 11.12.2020)