Äbtissin in München

Sr. Carmen Tatschmurat OSB

Schwester Carmen Tatschmurat ist Benediktinerin und leitet als Äbtissin die erst vor kurzem zur Abtei erhobenen Kommunität Venio in München-Nymphenburg.

Sr. Carmen Tatschmurat OSB / © Chwalczyk
Sr. Carmen Tatschmurat OSB / © Chwalczyk

Als Tochter einer Sudetendeutschen wuchs die gebürtige Münchnerin im katholischen Glauben beheimatet auf. Ihr Vater kam aus Turkmenistan und war Moslem. Trotz katholischer Sozialisation und kirchlichem Engagement als Jugendliche trat Carmen Tatschmurat mit Beginn ihres Soziologiestudiums Ende der sechziger Jahre aus der Kirche aus. Durch ihren Lebensgefährten, den sie in dieser Zeit kennenlernte, wurde sie mit dem Judentum konfrontiert. Aus der politischen und historischen Auseinandersetzung wurde schließlich eine religiöse. Die Schriften von Friedrich Weinreb legten dabei vieles als vergessen Geglaubtes wieder frei. Inzwischen arbeitete Carmen Tatschmurat als promovierte Soziologin an einem Forschungsprojekt der Universität. Nach dem Tod ihrer Mutter trat sie wieder in die katholische Kirche ein. Anfang der neunziger Jahre erhielt sie eine Professur für Soziologie an der Stiftungsfachhochschule. Ein einschneidendes Erlebnis war der Tod ihres Lebensgefährten. Carmen Tatschmurat wurde von Mk 10,17ff. und der Interpretation Franz Jalics sehr bewegt. Sie begann 1995 eine ignatianische Ausbildung als Exerzitienbegleiterin und danach einer Supervisionsausbildung in Berlin. Im Sommer 1997 trat Carmen Tatschmurat in die Münchener Kommunität Venio ein. Die dort lebenden Schwestern sind in verschiedenen Feldern berufstätig und finden regelmäßig zum Gebet zusammen. Am 11. Juli 2013 erhob der Erzbischof von München, Reinhard Kardinal Marx, die Kommunität in den Rang einer Abtei und weihte Sr. Carmen zur Äbtissin.