Spielsüchtiger Pfarrer in der Schweiz zurückgetreten

"Sache muss ein Ende finden"

Wegen mehrerer hunderttausend Euro Spielschulden ist in der Schweiz ein katholischer Priester zurückgetreten. Wie das Bistum Chur mitteilte, nahm Bischof Vitus Huonder den Rücktritt des Pfarrers von Küssnacht an. 

Rücktritt wegen Spielsucht / © Gaetan Bally (dpa)
Rücktritt wegen Spielsucht / © Gaetan Bally ( dpa )

Zuvor habe der spielsüchtige Mann etwa 50 Personen in seiner Gemeinde um ein Darlehen gebeten. "Alle, auch der Bischofsrat in Chur, waren sich einig, dass die Sache möglichst schnell ein Ende finden und der Pfarrer Küssnacht verlassen muss", heißt es in dem Kommunique von Bistum und Kirchenrat. Im Mai wurde dem Geistlichen dann der Rücktritt nahegelegt.

Kirchenrat wusste von nichts

Bereits in früheren Jahren war der Priester in Geldnöte geraten und hatte sich dem Bischof offenbart. Allerdings habe der Kirchenrat nichts von dieser Vorgeschichte gewusst, hieß es in der Erklärung. Vielmehr habe das Bistum dem Mann noch einmal das Vertrauen geschenkt und die Kirchengemeinde nicht informiert.

Allerdings wurden dem Priester, der über zwei Jahrzehnte in der Pfarrei wirkte, mehrere Auflagen gemacht, etwa die Vorlage einer Sperrverfügung für Casinos, fachpsychiatrische Behandlung sowie eine Schuldensanierung durch einen Rechtsanwalt. Ein Gutachten habe dem Mann damals eine gute Prognose bescheinigt, hieß es.


Quelle:
KNA