SPD und Kirche fordern Konsequenzen aus Finanzkrise

Kein "weiter wie bisher"

SPD und katholische Kirche haben zügige Konsequenzen aus der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise gefordert. Ein bloßes "weiter wie bisher" dürfe es nicht geben, erklärten SPD-Chef Sigmar Gabriel und Erzbischof Robert Zollitsch nach einem Treffen am Donnerstag.

Shake Hands: Erzbischof Zollitsch und SPD-Chef Gabriel (KNA)
Shake Hands: Erzbischof Zollitsch und SPD-Chef Gabriel / ( KNA )

Das einstündige Gespräch im Willy-Brandt-Haus war die erste offizielle Begegnung der beiden. Sie vereinbarten, den «intensiven Austausch» zwischen Bischofskonferenz und SPD fortzusetzen. Im Anschluss wurde Zollitsch am Donnerstagabend gemeinsam mit der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, als Gast im CDU-Bundesvorstand erwartet.

Im Mittelpunkt des Gesprächs in der SPD-Zentrale standen, wie beide Seiten im Anschluss erklärten, desweiteren Fragen zum Zusammenhalt der Gesellschaft sowie zum Engagement der Bundeswehr in Afghanistan. Gabriel dankte den Kirchen für den Anstoß zur Debatte über den dortigen Bundeswehreinsatz. «Es ist gut, dass die Kirchen öffentlich dazu aufgefordert haben, sie ehrlich zu führen», betonte er. Beide Seiten bekundeten, sie wollten verhindern, dass sich Ängste in Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus niederschlügen.

Zollitsch ermutigte die SPD, ihr Wertefundament noch deutlicher in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen. Die Menschen erwarteten von der Politik klare Antworten auf ihre Fragen und Sorgen. «Dabei spielt das Wertesystem eine immer größere Rolle», so der Erzbischof. Gabriel kündigte eine Diskussion darüber an, was an den Reformen der vergangenen Jahre «gut und was weniger gut war». Gerade die Kirchen könnten dabei wichtige Impulse geben.