Bauarbeiten im deutschen Kloster Tabgha am See Genezareth

Spätfolgen des Brandanschlags

Wo Jesus 5.000 Menschen speiste, wird wieder gebaut. Die Pilgerstätte Tabgha am See Genezareth wurde bei einem Anschlag vor vier Jahren massiv beschädigt. Die Schäden, die Lösch- und Baufahrzeuge verursachten, werden jetzt beseitigt. 

Brotvermehrungskirche und Kloster Tabgha / © Corinna Kern (KNA)
Brotvermehrungskirche und Kloster Tabgha / © Corinna Kern ( KNA )

Auf dem Gelände der von deutschen Benediktinern getragenen Pilgerstätte Tabgha am See Genezareth finden wieder umfangreiche Bauarbeiten statt.

Derzeit wird der Vorplatz der Kirche erneuert, der durch die Benutzung von schweren Einsatz- und Baufahrzeugen nach dem Brand von 2015 erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden war. Am 1. Oktober solle der Vorplatz neu eingeweiht werden, sagte Pater Jonas Trageser am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Jerusalem.

Die von täglich Tausenden von Pilgern besuchte Heilige Stätte, die idyllisch am Nordufer des See Genezareths liegt, erinnert an das Wunder der Brotvermehrung durch Jesus. In der Kirche erinnern Mosaiken aus frühchristlichen Vorgängerbauten an das Wunder, bei dem laut biblischer Erzählung Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen 5.000 Menschen sättigte.

Bauarbeiten sind Folgen des Brandanschlags

Auf das Kloster war im Juni 2015 ein vermutlich religiös motivierter Brandanschlag verübt worden, bei dem das Atrium der erst 2012 fertiggestellten Gebäude weitgehend zerstört worden war.

Auf einer Wand fand sich ein hebräisches Graffito "Die Götzen werden gewiss ausgerottet werden". Der Schaden ging nach Ordensangaben in die Millionen. Ein Mönch und eine Mitarbeiterin erlitten Rauchvergiftungen.

Ein mutmaßlicher Brandstifter aus dem israelischen Siedlermilieu wurde zunächst zu vier Jahren Haft verurteilt. Später ließ das zuständige israelische Gericht weitere Anklagen fallen.

Die ursprünglichen Geständnisse der Verdächtigen wurden nicht zugelassen, da die Befragung durch den Inlandsgeheimdienst Schin Beit unter starkem psychologischen und möglicherweise physischem Druck stattgefunden haben soll, hieß es zur Begründung.


Quelle:
KNA