Sozialverband: Pflichtjahr keine Lösung für Probleme in Pflege

Schulpraktika statt Dienstpflicht

Sollen junge Menschen zum sozialen Engagement, beispielsweise in der Pflege, verpflichtet werden? Die Rede ist gar von einem "verpflichtenden Dienstjahr". Der Sozialverband VdK sagt "Nein" dazu – und setzt auf andere Formate.

Bundesfreiwilligendienst / © Friso Gentsch (dpa)
Bundesfreiwilligendienst / © Friso Gentsch ( dpa )

Der Sozialverband VdK spricht sich gegen eine soziale Dienstpflicht nach dem Vorschlag von CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer aus. VdK-Präsidentin Verena Bentele plädierte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) stattdessen für eine Stärkung der Freiwilligendienste wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr und dem Bundesfreiwilligendienst.

Dienstjahr löst Fachkräftemangel nicht

Bentele warnte, "dass der Fachkräftemangel in der Pflege durch ein verpflichtendes soziales Jahr gelöst wird", werde nicht funktionieren. Gesellschaftliches Engagement sei eine Zeit der Persönlichkeitsentwicklung und des Lernens. "In dieser Zeit wird man keine ausgebildete Fachkraft."

Freiwilligendienste attraktiver gestalten

Die VdK-Präsidentin verlangte, die Freiwilligendienste attraktiver zu gestalten, indem man sie durch Teilzeitangebote flexibler macht. Zur Anerkennung sozialen Einsatzes sollte es nach den Vorstellungen des VdK etwa Vergünstigungen im Nahverkehr geben. Zudem plädierte Bentele dafür, soziales Engagement bei der Vergabe von Ausbildungs- und Studienplätzen positiv zu berücksichtigen. (KNA)


Verena Bentele / © Maurizio Gambarini (dpa)
Verena Bentele / © Maurizio Gambarini ( dpa )
Quelle:
KNA
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