Sonntagsfrage: Wo kommt das her?

“Alter Schwede!”

Es gibt Redewendungen, die jeder kennt und häufig verwendet – aber ganz genau sagen, was sie bedeuten, können nur die Wenigsten. Dazu zählt sicherlich auch das geflügelte Sprichwort “Alter Schwede”. Was heißt das genau?

Alter Schwede! (dpa)
Alter Schwede! / ( dpa )

Die Bezeichnung “Alter Schwede” ist ein umgangssprachlicher Ausdruck aus dem Niederdeutschen. Wenn man “Alter Schwede” sagt, drückt man damit üblicherweise eine gewisse Überraschung aus. Und diese Überraschung bezieht sich meistens auf eine Situation, nicht auf einen bestimmten Menschen. Wenn man sie aber doch auf eine Person bezieht, bezeichnet es meistens eine Empörung über jemanden, ähnlich wie bei den Begriffen “Freundchen” oder “Mein lieber Scholli”.

Bleibt nur eine Frage: Woher stammt dieser Begriff? Und hat es einen tieferen Sinn, dass man gerade “Alter Schwede” und nicht zum Beispiel “Alter Norweger” sagt?

Dreißigjähriger Krieg

Die Redewendung “Alter Schwede” stammt ursprünglich aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Dieser Krieg ist bekannt für sein vielfältiges Spannungsfeld aus politischen, konfessionellen und innenpolitischen Gegensätzen. Für die Protestanten, namentlich die Preußen, unter ihrem König Friedrich Wilhelm lief es damals nicht besonders gut: Sie verfügten über keine nennenswerten Streitkräfte und waren auf sich allein gestellt.

Bis zu dem Moment, als die Schweden kamen: Am 6. Juli 1630 landete der Schwedenkönig Gustav Adolf mit 13.000 Mann auf Usedom. Damit begann ein neuer Abschnitt des Dreißigjährigen Kriegs.

Echte Männer

Viele Jahre später wurden diese Schweden dann zu Ausbildern im preußischen Heer gemacht und respektvoll als “alte Schweden” bezeichnet. Im Lauf der Zeit bürgerte sich eben dieser Ausdruck als Bezeichnung für einen “echten Mann” und Haudegen ein. Später setzte sich die Bezeichnung schließlich als allgemeiner Ausdruck des Erstaunens durch.