Sonntagsfrage: Nach wem werden Hochs und Tiefs benannt?

Ich taufe Dich auf den Namen...

Wer würde nicht gerne einmal seinen eigenen Namen beim Wetterbericht hören? Besonders, wenn das Hoch- oder Tiefdruckgebiet gutes Wetter beschert. Wir klären heute in unserer Sonntagsfrage: "Wie bekommt das Wetter seine Namen?“

 (DR)

Alles begann im Zweiten Weltkrieg, als der Wetterdienst in den USA damit anfing, weibliche Vornamen in alphabetischer Reihenfolge für Taifune im Pazifik zu verwenden. Diese Methode vereinfachte nämlich die Kommunikation, wenn zum Beispiel mehrere Taifune gleichzeitig auftraten, sodass sie bald auch für Hurrikane im Atlantik angewandt wurde. Heute ist diese Namensvergabe weltweiter Standard.

Wie werde ich Wetterpate?

Die Listen der Namensgeber für das Jahr 2016 sind mittlerweile schon im Internet einzusehen. Bewerben konnte man sich bis September 2015. Wie in jedem Jahr war die Beteiligung unheimlich groß und am Ende musste das Los darüber entscheiden, wer einem Hoch- oder Tiefdruckgebiet seinen Namen geben darf.

Dabei ist so eine Patenschaft nicht gerade günstig: Die Grundpreise für eine Patenschaft im Direkterwerb liegen bei einem Hochdruckgebiet bei 299,- Euro und bei einem Tiefdruckgebiet bei 199,- Euro. Die Preise für Hochs und Tiefs sind deshalb so unterschiedlich, weil Hochdruckgebiete eine deutlich längere Lebensdauer haben und daher länger auf den Wetterkarten bleiben.

Aber: Mit einer Patenschaft leistet der Käufer auch einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Wetterbeobachtung am Institut für Meteorologie der FU Berlin. Und außerdem bekommt jeder Wetterpate eine original Patenschaftsurkunde mit zugehöriger individueller Lebensgeschichte des Druckgebietes, eine Taufkarte vom ersten Tag des Bestehens des Druckgebildes und eine Berliner Wetterkarte.

Geschlecht gewechselt

Im kommenden Jahr tragen die Tiefdruckgebiete weibliche und die Hochdruckgebiete männliche Vornamen. 1998 begann nämlich im deutschsprachigen Raum eine Diskussion darüber, ob die ständige Verwendung weiblicher Vornamen für Tiefdruckgebiete vielleicht eine Frauendiskriminierung darstellen könnte, weil diese meist ‚schlechtes‘ Wetter bringen, die Hochs hingegen ‚schönes‘ Wetter. Daraufhin wurde auch an der FU Berlin ein turnusmäßiger jährlicher Wechsel von weiblichen und männlichen Vornamen beschlossen.