Solidaritätsfonds für Kirche in Afrika, Asien und Nahost

"Drängende Hilferufe"

Das katholische Hilfswerk missio Aachen richtet für die Kirche in Afrika, Asien und dem Nahen Osten einen Solidaritätsfonds ein. Die Not sei eine direkte Auswirkung des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine.

Ein Mädchen in Afrika auf der Suche nach Trinkwasser / © Riccardo Mayer (shutterstock)
Ein Mädchen in Afrika auf der Suche nach Trinkwasser / © Riccardo Mayer ( shutterstock )
Dirk Bingener / © Julia Steinbrecht (KNA)
Dirk Bingener / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Mit dem Solidaritätsfonds sollen Menschen unterstützt werden, die unter enorm gestiegenen Lebensmittelpreisen und Lebenshaltungskosten als Auswirkung des Krieges in der Ukraine leiden, wie missio am Dienstag mitteilte. "Der steigende Preis für Weizen und Versorgungsengpässe aufgrund ausbleibender Exporte aus der Ukraine und Russland trifft die Ärmsten mit voller Wucht", erklärte missio-Präsident Dirk Bingener.

Von den Projektpartnerinnen und -partnern seien "drängende Hilferufe" gekommen, fügte Bingener hinzu. In einigen Regionen drohe eine Verschärfung der ohnehin schon prekären Versorgungslage, etwa im Norden Kenias, in Madagaskar oder dem Nahen Osten.

Die Höhe des missio-Solidaritätsfonds ist den Angaben zufolge nicht gedeckelt, sondern richtet sich nach dem Bedarf der Projektpartner.

Anträge unbürokratisch bearbeiten

Das Hilfswerk missio

Das Internationale Katholische Missionswerk missio mit Sitz in Aachen und München ist eines von weltweit mehr als 100 Päpstlichen Missionswerken. Missio München ist das Missionswerk der bayerischen, missio Aachen das der anderen deutschen Bistümer. Das Wort missio kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Sendung.

 (KNA)

"Wir werden alle Anträge unbürokratisch bearbeiten, damit diese globalen Auswirkungen des russischen Krieges gegen die Ukraine so gering als möglich bleiben", so Bingener. Die Kirche im globalen Süden könne "mit ihrer gut organisierten Struktur schnell und zielgerichtet" helfen.

Beispielsweise in Nigeria seien die Benzinpreise um bis zu 300 Prozent gestiegen, so missio unter Berufung auf Projektpartner. Dies erschwere auch Seelsorge und soziale Arbeit der Pfarreien und katholischen Einrichtungen, weil sie auf Autos und Motorräder angewiesen seien, um die Menschen zu erreichen. Im Libanon belaste die Preissteigerung für Weizen die Bevölkerung besonders dramatisch, da das Land in einer schweren Finanzkrise stecke und nach der Explosion riesiger Silos im Beiruter Hafen 2020 die Lagerkapazitäten stark eingeschränkt seien.

Quelle:
KNA