Solidaritätserklärungen an Muslime

 (DR)

Nach dem verheerenden Attentat in Christchurch in Neuseeland ruft der Bischöfliche Beauftragte für Islamfragen im Bistum Limburg, Dr. Frank van der Velden, zu Solidarität mit Muslimen beim kommenden Freitagsgebet auf. Unter dem Motto "Friday's for prayer - Besuch Deine muslimischen Nachbarn!" startet er einen Aufruf, muslimische Mitbürger beim Freitagsgebet in ihrer Moschee zu besuchen. "Dabei muss nicht viel passieren, außer dass wir Empathie zeigen und unseren Nachbarn vermitteln, dass sie nicht alleine sind", erklärt der Theologe seine Idee.

"Die Sicherheit aller Betenden in Synagogen, Kirchen, Moscheen und anderen religiösen Stätten ist unantastbar". So eine einfache Geste habe eine große Bedeutung für Menschen, die sich Sorgen machten. Die Gebetszeit am kommenden Freitag, 22.März, beginnt um circa 12.40 Uhr.

Auch der Islambeauftragte der westfälischen Landeskirche versicherte Muslimen die Solidarität von Christen. "Wenn Gläubige einer anderen Religion Unrecht erleiden und Grausam erleiden, können wir, Christinnen und Christen, nicht unbeteiligt zuschauen", schreibt der Islambeauftragte Ralf Lange-Sonntag in einem am Donnerstag in Bielefeld veröffentlichten Brief an muslimische Verbände. Die Taten würden auch zentrale Werte des Christentums verletzten, "den Frieden auf der Welt und die Gerechtigkeit für alle Menschen, unabhängig von Herkunft und Religion".

Die Attentäter wollten Hass und Unfrieden säen und die Menschheit spalten, erklärte der Theologe weiter. Christen und Muslime dürften dem Hass und der Gewalt nicht das letzte Wort lassen. "Lassen Sie uns bei allem Schmerz und Leid gemeinsam Zeichen setzen für eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit", rief Lange-Sonntag auf. Die Attentate seien ein Anschlag auf die weltweite Gemeinschaft der Muslime gewesen, "denen wir uns verbunden fühlen, mit denen wir trauern und mit denen wir beten".

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) rief zu einem Schweigemarsch gegen Islam- und Menschenfeindlichkeit auf. Am Samstag soll in der Düsseldorfer Altstadt dabei auch den Opfern des Anschlags auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch gedacht werden, hatte der Landesverband des ZMD am Mittwoch in Köln mitgeteilt. Der türkische Islamverband Ditib rief für Freitagmittag (12 Uhr) zu einer Gedenkveranstaltung in Köln auf. Sie soll auf dem Platz vor der Zentralmoschee im Stadtteil Ehrenfeld stattfinden.

(epd/ Bistum Limburg).