Neue Jesuitenprovinz Zentraleuropa am Start

Sitz in München

Die Jesuiten führen ihre bisherigen Ordensprovinzen in den deutschsprachigen und weiteren europäischen Ländern zusammen und gründen an diesem Dienstag eine gemeinsame Provinz Zentraleuropa. Der Sitz wird in München sein.

Iesum Habemus Socium ("Wir haben Jesus als Gefährten") - das Emblem der Jesuiten / © Markian Pankiv (shutterstock)
Iesum Habemus Socium ("Wir haben Jesus als Gefährten") - das Emblem der Jesuiten / © Markian Pankiv ( shutterstock )

Diese umfasst 36 Standorte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Litauen, Lettland und Schweden mit insgesamt 442 Mitbrüdern. Provinzial für die nächsten sechs Jahre wird Bernhard Bürgler (61), bislang Leiter der österreichischen Jesuiten-Provinz. Sitz der Provinz Zentraleuropa ist München.

Zurück zum Ursprung

Anlass der Neugründung sei weniger der Rückgang der Mitgliederzahlen als die Überlegung gewesen, wie der Orden am besten seinem ursprünglichen Verkündigungsauftrag entsprechen könne, erklärte Bürgler im Vorfeld.

Die Strukturen der Jesuiten seien erst im Lauf der Zeit entstanden. Dass dabei mit den nationalen Provinzen auch "eine Art Nationalitäts- und Provinzbewusstsein" aufgekommen sei, passe eigentlich nicht zum Ursprungsgedanken. Bürglers Ernennung zum ersten Leiter der zentraleuropäischen Provinz durch den Jesuiten-Generaloberen Arturo Sosa war bereits im Sommer 2020 erfolgt.

Auch der Papst ist Ordensmitglied

Die Jesuiten ("Gesellschaft Jesu") wurden 1540 durch Ignatius von Loyola (1491-1556) gegründet. Sie sind unter anderem in Schulen und Universitäten, in der Pfarrseelsorge, bei Exerzitien (geistlichen Übungen) und Angeboten der Glaubensorientierung, über den Jesuiten-Flüchtlingsdienst JRS in der Arbeit für Geflüchtete sowie über die Jesuitenmission in der internationalen Kooperation weltweit und im interreligiösen Dialog aktiv.

Auch Papst Franziskus ist Mitglied des Ordens, der mit insgesamt rund 16.000 Brüdern und Priestern zahlenmäßig der größte der katholischen Kirche ist.

 

Quelle:
KNA