Sind Gott und Gottvertrauen heutzutage überflüssig?

Gott im Museum lassen?

Segenswünsche, Bibelzitate und Heilige: Früher konnte man die Gottesfurcht der Bewohner schon an ihren Häusern und Höfen erkennen. Das gibt es heute leider fast nur noch in Freilichtmuseen. Ingo Brüggenjürgen meint: Wir dürfen Gott nicht im Museum lassen!

 (DR)

„Wie soll ich dem Herrn vergelten, alle seine Wohltat, die er an mir tut?“. Eine gute Frage für Menschen, die ihr Leben als ein Geschenk des Himmels ansehen. Ich habe das Psalmwort über einer Toreinfahrt eines uralten Kornspeichers entdeckt. Im Freilichtmuseum in Detmold. Danach habe ich genauer hingeschaut: Überall, wirklich an jedem der dort gut zu besichtigenden Bauernhöfen, Stallungen - ja selbst an den großen Gutshöfen waren überall Segenswünsche, Bibelzitate und Heilige zu finden. Auch im Inneren gab es nicht nur den berühmten Herrgottswinkel: Weihwasserbehälter - Heiligenbilder - Kreuze in allen Variationen… Unsere Vorfahren hatten keine Versicherungen, oft nur ein hartes entbehrungsreiches Arbeitsleben. Aber sie hatten offenbar einen Glauben, der ihr ganzes Leben durchzog. Selbst noch im Armenhaus wurde für das eigene Seelenheil und das der Stifter Tag ein Tag aus voll Vertrauen gebetet …
Wenn ich heute durch Neubausiedlungen komme, fehlen solche religiösen Spuren komplett. Der moderne, aufgeklärte Mensch setzt lieber auf Infos aus dem Internet als auf Beistand von oben. Alles was man zum Leben braucht, liefert die Strom- und Wasserleitung oder der Paketbote. Gott und Gottvertrauen scheint irgendwie überflüssig.
Wenn man den Museumsbesuch und die kleine  Zeitreise in die Vergangenheit beendet, ist man dankbar für alle die modernen Errungenschaften, die unser Leben bequem, leichter und wohl auch deutlich angenehmer machen. Aber mir stellt sich die Frage, ob wir wirklich gut beraten sind, wenn wir auch Gott im Museum zurücklassen? Ich werde das nicht! Ganz im Gegenteil - ich möchte dankbar bleiben: „Wie soll ich dem Herrn vergelten, alle seine Wohltat, der er an mir tut?“



Mit den besten sommerlichen Grüßen vom ganzen DOMRADIO.DE-Team
Ihr
Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur

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