Sie kämpfen für den Regenwald - und sind dankbar

Die fleißigen Ameisen von Köln

Seit den 60er Jahren setzt sich die Naturschutzorganisation WWF, der World Wide Fund For Nature, für den Erhalt des Regenwaldes ein. Eine Arbeit, die ohne Spendengelder nicht möglich wäre. Um sich bei seinen Spendern zu bedanken, hat sich der WWF nun zusammen mit dem Kölner Zoo und der Werbeagentur BBDO etwas Besonderes einfallen lassen. Ameisen sind hier der Schlüssel zum Erfolg

Schreibwerk von Kölner Blattschneider-Ameisen aus Südamerika / © BBDO
Schreibwerk von Kölner Blattschneider-Ameisen aus Südamerika / © BBDO

DankesKarten von Ameisen - Füßen

Rund 500 Dankeskarten sollen die 500.000 südamerikanischen Blattschneiderameisen des Kölner Zoos verfassen. Eine Menge Karten also. Doch die Ameisen erweisen sich, wie gewohnt, als zuverlässige Arbeiterinnen, erklärt Sebastian Hardieck von der Werbeagentur BBDO.

"Wir haben eine Liste von Leuten, die 2014 für den WWF gespendet haben. Aus einem Wasser-Honig-Gemisch werden diese Namen dann auf die Karten geschrieben. Dann wird das in das Terrarium der Ameisen reingelegt und dann braucht man ungefähr eine halbe Stunde bis die Ameisen diesen Namen geformt haben."

Ameisen kreativ

Die Ameisen können noch kreativer werden, also -  nicht nur Namen schreiben. Ein richtiges Gemälde ist zwar noch nicht zustande gekommen, doch Herzsymbole oder Wörter wie "Wow", "Yeah" sind für die Ameisen kein Problem.

Keine klebrigen Grüße

Wenn eine Karte fertig ist, wird die nicht etwa als klebriger Gruß versendet. Und auch die Ameisen dürfen, nachdem sie von dem Honig-Wasser-Gemisch getrunken haben, zurück in ihren Bau krabbeln. Der Dank des WWF kommt auf anderem Weg zu den Spendern: Die Entstehung jeder Karte wird von einer Kamera aufgenommen.

Ameisen Demo

Bereits 2013 hat der WWF die Ameisen als Verbündete entdeckt. Da ließ die Organisation die Ameisen demonstrieren: Gegen die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes. Tierpfleger Peter Klaas erinnert sich:

"Wir haben eine ähnliche Aktion gehabt. Da wurden den Ameisen Blattstücke, die bereits vorgestanzt waren mit kleinen Schriften - also dem WWF-Logo und 'Rettet den Regenwald' in einzelnen kleinen Wörtern - gegeben und das haben die Ameisen dann im Gegenlicht in den Bau getragen. Dann konnte man das auf einer Scheibe als Reflektion oder Schatten schön lesen."

Einen Preis für Protest

Die Protestaktion brachte der Werbeagentur BBDO damals den Grand Prix beim Werbefestival in Cannes ein und dem WWF eine Vielzahl von neuen Spendern. Theo Pagel, Direktor des Kölner Zoos, fand die Aktion äußerst gelungen. Mit den Dankeskarten wollen Zoo, WWF und Werbeagentur an den Erfolg anknüpfen.

"Wir sagen jetzt all diesen Spendern Danke und können damit natürlich noch einmal diese größte Demo der Welt - denn 500.000 sind ja hier auf die Ameisenstraße gegangen - in die Köpfe der Leute bringen. Und hoffen, dass natürlich sich weitere Menschen engagieren zum Erhalt des Regenwaldes."