Schwester Prema zur Aufgabe als Mutter-Teresa-Nachfolgerin

"Wir müssen uns nicht ändern"

Die aus dem Münsterland stammende Mary Prema Pierick leitet seit vergangener Woche den weltweiten Mutter-Teresa-Orden.

Sr. Mary Prema Pierick: "Ich fühle inneren Frieden" (KNA)
Sr. Mary Prema Pierick: "Ich fühle inneren Frieden" / ( KNA )

Die Generalkongregation der "Missionarinnen der Nächstenliebe" in Kalkutta wählte sie zu ihrer Generaloberin. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur sagt Pierick, die die zweite Nachfolgerin der seligen Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa ist, wie sie den Orden in die Zukunft führen will.

KNA: Schwester Prema, es muss sehr schwer sein, in die Fußstapfen von Mutter Teresa zu treten. Wie geht es Ihnen damit?
Schwester Prema: Mit großer Demut habe ich die Wahl aufgenommen. Aber ich fühle inneren Frieden. Unsere Arbeit gehört Gott, und ich bin zuversichtlich, dass Gott sein Werk in mir und durch mich im Geist von Mutter Teresa tun wird.

KNA: Ihre Wurzeln sind in Westfalen. Welche Beziehungen haben Sie noch zu Deutschland?
Schwester Prema: Ich habe vor drei Jahren unsere sieben Gemeinschaften in Deutschland besucht. Die Schwestern in Essen, Mannheim, München, Chemnitz, Frankfurt, Hamburg und Berlin kümmern sich in wundervoller Weise um die Armen. Sie sind den Leidenden sehr nah. Ich glaube, die Leute merken, dass das Evangelium durch sie lebendig wird.

KNA: Sie haben Mutter Teresa immer wieder getroffen und haben intensiv mit ihr zusammengearbeitet. Welche Erinnerungen haben Sie an sie?
Schwester Prema: Mutter Teresa hat sich sehr um mich gekümmert. Ich hatte immer das Gefühl, von ihr geliebt und akzeptiert zu werden.

KNA: Der Tod von Mutter Teresa hat sicher eine große Lücke gerissen. Wie ist der Orden damit zurechtgekommen?
Schwester Prema: Nach dem Tod von Mutter Teresa ist der Orden gewachsen. Wir haben derzeit 766 Häuser in 136 Ländern mit 4.950 Schwestern, die sich um die Armen kümmern. Mit Gottes Hilfe haben wir keine Krise durchlebt.

KNA: Was sind jetzt Ihre Ziele als Generaloberin?
Schwester Prema: Ich will weiter dafür sorgen, dass wir auf den Schrei der Armen in unserer Zeit antworten. Wir wollen ihnen helfen, dass sie die Liebe spüren, die Gott für jeden Menschen hat. Und wir wollen ihnen Hoffnung und schnelle und wirksame Hilfe leisten.

KNA: Gibt es keinen Reformbedarf und keinen Wandel?
Schwester Prema: Wir müssen uns nicht ändern. Wir müssen treu bleiben zu dem, was Jesus Mutter Teresa anvertraut hat. Wir wollen die Gute Nachricht zu so vielen Menschen wie möglich bringen.