Schweizer Bischöfe: Keine Empfehlung in Debatte um Burka-Verbot

Grundsätzlich möglich

Die Schweizer Bischofskonferenz bezieht in der Debatte um ein Burka-Verbot nicht Position. Grundsätzlich müsse das Tragen von religiösen Zeichen möglich sein.

Vollverschleierung durch Burka / © Syed Jan Sabawoon (dpa)
Vollverschleierung durch Burka / © Syed Jan Sabawoon ( dpa )

Das sagte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Charles Morerod dem Internetportal kath.ch (Donnerstag). Zugleich müsse die Polizei aber auch die Möglichkeit haben, "aus Sicherheitsgründen die Gesichter der Menschen zu sehen".

In der Schweiz und auch unter den Katholiken gebe es verschiedene Meinungen zu dieser Frage, betonte Morerod unter Verweis auf eine Volksinitiative im Land, die das Tragen der Burka verbieten will. "Wir denken nicht, dass unser Glaube genau vorschreibt, ob wir Ja oder Nein sagen sollen."

Verunsicherung und Angst

Viele Leute seien mit Blick auf den Islam verunsichert und hätten Angst. Diese Unsicherheit habe die Lancierung der Volksinitiative gefördert. "Die Schweiz könnte für die Zukunft aber auch eine Gesellschaft anstreben, in welcher genau das Gegenteil von dem verwirklicht wird, was die Initiative will", so Morerod. "Ich bin der Auffassung, wir müssen die Anderen besser kennenlernen. Das würde viel helfen."

Derzeit sammeln Burka-Gegner in der Schweiz Unterschriften für die Volksinitiative zum Verbot der Ganzkörperverhüllung. Die Initiatoren, das sogenannte Egerkinger Komitee, haben bis 15. September 2017 Zeit, die für das Zustandekommen der Initiative benötigten 100.000 gültigen Unterschriften zu akquirieren. Das Komitee, dem mehrheitlich Mitglieder der nationalkonservativen Schweizer Volkspartei (SVP) angehören, war bereits mit der Anti-Minarett-Initiative erfolgreich, die Ende 2009 von den Schweizer Bürgern angenommen wurde.


Quelle:
KNA