Schick wirbt für Auschwitz-Workshop der Kolbe-Stiftung

Dialog in Auschwitz

Angesichts des Krieges in der Ukraine und weiterer Konflikte ruft der Vorsitzende des Stiftungsrats der Maximilian-Kolbe-Stiftung, Ludwig Schick, zum Einsatz gegen Hass und Gewalt auf. Er lädt zudem zu einem Workshop in Auschwitz ein.

Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau / © Rolf E. Staerk (shutterstock)
Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau / © Rolf E. Staerk ( shutterstock )

"Gerade jetzt ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben und sich für Versöhnung und Frieden einzusetzen. Hass und Gewalt dürfen nicht das letzte Wort haben. Gerechtigkeit für die Opfer und Solidarität mit ihnen sind dabei unerlässlich", erklärte der ehemalige Bamberger Erzbischof am Montag.

Die Maximilian-Kolbe-Stiftung veranstaltet vom 11. bis 16. August den 14. Europäischen Workshop in Oswiecim. "Der Workshop ermöglicht jungen Erwachsenen aus ganz Europa, gemeinsam von Auschwitz zu lernen und  einen Beitrag für eine friedlichere Zukunft zu leisten", betonte Schick. Er feiert am 14. August, dem Todestag des heiligen Maximilian Kolbe, die Eucharistie in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz.

Junge Menschen besuchen am 25. Juli 2016 die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau in Oswiecim. Im Hintergrund ist eine Gedenktafel für Maximilian Kolbe zu sehen. / © Cristian Gennari/Romano Sicilian (KNA)
Junge Menschen besuchen am 25. Juli 2016 die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau in Oswiecim. Im Hintergrund ist eine Gedenktafel für Maximilian Kolbe zu sehen. / © Cristian Gennari/Romano Sicilian ( KNA )

Der Workshop ist nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz eine wichtige Plattform, an der Menschen aus mehreren europäischen Ländern teilnehmen. Sie setzten sich mit fortbestehenden Prägungen und Verletzungen auseinander, die von Auschwitz und dem Zweiten Weltkrieg ausgingen. "Dabei wird der Fokus auf einem angemessenen Umgang mit der prekären Gegenwart dieser Geschichte liegen."

Für den Diskurs und für die Versöhnung

Der Workshop biete 30 Teilnehmenden aus elf ost- und westeuropäischen Ländern die Möglichkeit, "ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven im Hinblick auf Gewaltüberwindung und Versöhnung zu teilen und sich über die damit verbundenen Herausforderungen auszutauschen", hieß es. Der jährliche Workshop trage zur Stärkung eines europäischen Diskurses bei, der auf Heilung und Versöhnungsziele. Auch entstehe ein europäisches Netzwerk.

Die Maximilian-Kolbe-Stiftung wurde 2007 mit Unterstützung der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Ziel der katholischen Stiftung ist es den Angaben zufolge, Beiträge zur Stärkung der kirchlichen Versöhnungsarbeit in Europa zu leisten und sich für Opfer von Unrecht und Gewalt zu engagieren. Maximilian Kolbe ging 1941 stellvertretend für einen Mithäftling in Auschwitz in den Tod. Damit habe er ein Zeichen gesetzt, dass Hass und Gewalt nicht das letzte Wort hätten.

Auschwitz

Zaun in Auschwitz-Birkenau / © Markus Nowak (KNA)
Zaun in Auschwitz-Birkenau / © Markus Nowak ( KNA )

Auschwitz ist zum Synonym für die Schoah geworden, den Massenmord am jüdischen Volk durch die Nationalsozialisten. In das größte deutsche Konzentrationslager nahe der polnischen Kleinstadt Oswiecim in der Nähe von Krakau wurden zwischen 1940 und 1945 weit über eine Million Menschen aus ganz Europa deportiert. Der weit überwiegende Teil waren Juden, dazu kamen etwa 140.000 Polen, Zehntausende Sinti und Roma sowie Tausende politische Häftlinge anderer Nationalität.