Fast sechs Jahre waren sie ausgelagert - jetzt sind 91 Sarkophage wieder in die Hohenzollerngruft im Berliner Dom zurückgekehrt.
Wie der Dom am Mittwoch mitteilte, wurden sie in den vergangenen zwei Monaten mit einem speziellen Reisesegen in die Grabstätte zurückgebracht und sollen Stück für Stück an ihren Plätzen eingerichtet werden. Die Wiedereröffnung der Gruft ist für Ende Februar kommenden Jahres geplant.
Der erste Sarg, der aus seiner Schutzfolie genommen und so wieder sichtbar sein werde, sei der von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688). Der "Große Kurfürst" trat 1640 das Erbe seines Vaters Georg Wilhelm an und führte während der 48 Jahre seiner Regentschaft die arme und durch den Dreißigjährigen Krieg verwüstete Kurmark Brandenburg in eine bis dahin ungekannte Kontinuität und Prosperität.
Der Sarg des Großen Kurfürsten setzt sich aus zwei Marmorblöcken zusammen, so der Dom. Corpus und Sockel sind aus einem Stück gefertigt, der Deckel aus einem zweiten. Der Marmor stamme aus einem schlesischen Steinbruch.
Wiedereröffnung für 2026 geplant
Die vor fünf Jahren begonnene Sanierung der Ruhestätte von 91 Mitgliedern der preußisch-deutschen Dynastie stehe somit vor dem Abschluss. Ursprünglich war die Eröffnung schon für 2023 vorgesehen. Gründe für die Verschiebung seien Lieferverzögerungen und Preissteigerungen im Rahmen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.
Im Zuge des 29 Millionen Euro teuren Projekts wurde ein Lüftungs- und Klimasystem eingebaut, das zum Schutz der Sarkophage die Raumtemperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius hält. Zudem sollen die Besucher dank eines neuen Sicherheitssystems künftig sehr nah an die Särge gehen können. Für eine bessere Barrierefreiheit wurde ein neuer Fahrstuhl installiert.