Sant-Egidio-Treffen endet mit Appell gegen religiöse Gewalt

Auf Wiedersehen in München

Mit einem Appell gegen religiös motivierte Gewalt ist am Dienstagabend das internationale Friedenstreffen der katholischen Gemeinschaft Sant' Egidio in Barcelona zu Ende gegangen. «Wer im Namen Gottes zum Krieg aufruft und Gewalt rechtfertigt, handelt gegen Gott», heißt es in dem Abschlussdokument.

 (DR)

Die Religion dürfe nicht dafür missbraucht werden, den Anderen zu hassen und zu erniedrigen. Das nächste große Friedenstreffen soll am 11. September 2011, zum zehnten Jahrestag des Terroranschläge von New York und Washington, stattfinden. Austragungsort ist München, wie zum Abschluss der Veranstaltung bekanntgegeben wurde.



Rund 300 Vertreter aus Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus fordern in dem Schlussappell von Barcelona, dass die globalisierte Welt zu einer "Familie der Völker" werde. Voraussetzung für eine solche Entwicklung sei das gemeinsame Zeugnis der großen Weltreligionen. Im vergangenen Jahrzehnt habe die Welt jedoch mehr in den Kategorien von Gegensatz und Konflikt als in jenen von Frieden und Dialog gedacht.



Vortrag von Mussinghoff

Von Sonntag an hatten sich die Teilnehmer unter dem Motto: "Zusammenleben in Zeiten der Krise - Familie der Völker, Familie Gottes" zum 24. internationalen Friedenstreffen in der katalanischen Hauptstadt versammelt. Unter den Vortragenden war auch der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff.



Der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson, wies am Rande der Konferenz auf die "dramatische" Situation von Migranten in Europa hin. Über dieses Thema müsse auf EU-Ebene gesprochen werden. Kein Land könne das Problem im Alleingang lösen, hob Turkson hervor.



Der melkitische Patriarch von Antiochien, Gregoire III. Laham, unterstrich bei einer Podiumsdebatte über den Nahost-Konflikt die herausragende Rolle Jerusalems. Jerusalem sei eine religiöse Hauptstadt für alle Menschen und keine politische Metropole. Ausdrücklich wandte er sich gegen eine Teilung der Heiligen Stadt.