Sanierung der Fassade des Kolumba-Museums

Risse mit Festzement verschließen

Gute Aussichten für die Sanierung der Fassade des Kunstmuseums Kolumba des Erzbistums Köln. Spezialisten und Baufachleute haben ein Verfahren gefunden, mit dem verhindert werden kann, dass erneut Wasser in das Gebäude eindringt.

Kölner Diözesanmuseum Kolumba / © Oliver Berg (dpa)
Kölner Diözesanmuseum Kolumba / © Oliver Berg ( dpa )

Vor ungefähr vier Jahren waren an den Innenseiten der westlichen, besonders von Schlagregen belasteten Außenwände Ausblühungen und Abplatzungen des Lehmputzes festgestellt worden. Die Ursache sind offenbar feinste Haarrisse zwischen Backsteinen und Fugmörtel, durch die Regenwasser in den Wandquerschnitt eindringt. Um größere Schäden zu vermeiden, wurden die besonders belasteten Wandpartien Ende 2016 mit Planen eingerüstet.

Die Experten mussten besondere Herausforderungen meistern, um eine befriedigende Lösung zu finden: Die zu harten Mörtelfugen einfach gegen ein, auf die Elastizität des Backsteins besser abgestimmtes Fugmaterial auszutauschen, war in handwerklicher, durchführungstechnischer sowie ästhetisch befriedigender Weise nicht machbar.

Unterschiedliche Verfahren getestet

Darüber hinaus hätte eine vollflächige Abdichtung der Fassade, die sogenannte "Hydrophobierung" als irreversible Maßnahme ein neues Risiko geschaffen. Hinter die Steine laufendes Wasser könnte bei Frost gefrieren und so eine Frostsprengung auslösen, die die Steine langfristig zerstören würde. Deshalb testeten die verschiedenen Spezialisten, Fachleute und Bauphysiker unterschiedliche Verfahren und probierten sie an Musterflächen vor Ort aus.

Erfolg verspricht jetzt das restauratorische Verschließen der feinen Risse zwischen Stein und Mörtel mittels Feinstzement-Injektion. Anschließend werden die Fugen außerdem "hydrophobiert", das heißt wasserabweisend gemacht. Damit kann Feuchtigkeit weiterhin aus dem Mauerwerk hinaus, umgekehrt wird aber sehr viel weniger Feuchtigkeit hineingelangen.

Im September geht's los

Architekt Peter Zumthor hat die Umsetzung der Maßnahmen konstruktiv begleitet und ist zuversichtlich, dass mit diesem Verfahren eine langfristig funktionierende Lösung gefunden ist.

In einem ersten Abschnitt sollen rund 1.200 Quadratmeter Mauerwerk – der aktuell eingerüsteten Flächen – mit dem neuen Verfahren bearbeitet werden. Die Arbeiten sollen im September anlaufen und bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Im Anschluss kann das Gerüst abgebaut werden.

Insgesamt betragen die Kosten für Gutachten, Musterflächen, Gerüste und die Sanierung des ersten Abschnitts rund 300.000 Euro.


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