Saison im zweitgrößten Wallfahrtsort Kevelaer eröffnet

"Pilgern ist in"

Krisen, wohin man schaut. Dagegen könne man Hoffnung setzen, sagt Weihbischof Rolf Lohmann zum Start der Wallfahrtssaison in Kevelaer. Ein prominenter Kirchenmann fehlte bei der Eröffnung. Und das aus gutem Grund.

Kevelaer: Weihbischof Rolf Lohmann schlägt mit einem goldenen Hammer drei Mal gegen ein Pilgerportal und eröffnet so die Wallfahrt / © Christian Breuer/Bistum Münster (dpa)
Kevelaer: Weihbischof Rolf Lohmann schlägt mit einem goldenen Hammer drei Mal gegen ein Pilgerportal und eröffnet so die Wallfahrt / © Christian Breuer/Bistum Münster ( dpa )

"Pilgern macht Freude" - das sagte der Münsteraner Weihbischof Rolf Lohmann bei der Eröffnung der Wallfahrtssaison im niederrheinischen Kevelaer, dem zweitgrößten Wallfahrtsort in Deutschland. "Wir können zu uns kommen, uns finden, gemeinsam auf dem Weg sein, uns austauschen über Gott und die Welt, zur Ruhe finden, Einkehr halten, zum Wesentlichen kommen, einen Haltepunkt einlegen, auftanken, den Akku der Seele füllen." Pilgern sei in.

Weihbischof Rolf Lohmann / © Julia Steinbrecht (KNA)
Weihbischof Rolf Lohmann / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Angesichts aktueller Krisen sei Hoffnung eine Haltung, die aus dem Glauben heraus wachgehalten werden müsse, so Lohmann am Donnerstag. Er verwies auf internationale Konflikte, gesellschaftliche Unsicherheiten und eine innerkirchliche Vertrauenskrise. Christinnen und Christen müssten diesen Herausforderungen nicht mutlos begegnen.

Lohmann öffnete um 10 Uhr mit drei symbolischen Hammerschlägen die Pilgerpforte in der Basilika des Wallfahrtsortes und leitet danach die Feier des Gottesdienstes. 

Kardinal Marx bereits in Rom

Wallfahrtsrektor Stefan Dördelmann dankte Lohmann für dessen spontane Bereitschaft, die diesjährige Pilgersaison zu eröffnen. Denn eigentlich habe der Münchner Kardinal Reinhard Marx vor Ort sein wollen, hieß es. Wegen der anstehenden Papstwahl sei er jedoch bereits nach Rom gereist.

Gottesdienst zur Eröffnung der zweitgrößten deutschen Wallfahrt im niederrheinischen Kevelaer (dpa)
Gottesdienst zur Eröffnung der zweitgrößten deutschen Wallfahrt im niederrheinischen Kevelaer / ( dpa )

Die rund 28.000-Einwohner-Stadt Kevelaer gilt mit Hunderttausenden Pilgern jährlich als die zweitgrößte katholische Wallfahrtsstätte Deutschlands nach dem bayerischen Altötting. Anziehungspunkt ist das Marienbild "Trösterin der Betrübten" von 1641, der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648).

Jährlich 800.000 Pilger

Weihbischof Lohmann übt sein Bistumsamt in Xanten aus. Die bis Ende Oktober dauernde Wallfahrt in dem niederrheinischen Wallfahrtsort steht in diesem Jahr unter dem Papstmotto des Heiligen Jahres 2025 "Pilger der Hoffnung." 

Jährlich kommen den Angaben nach über 800.000 Menschen als Pilger nach Kevelaer, um zum Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" zu beten. Kevelaer ist wegen Marienerscheinungen in den Jahren 1641/1642 Wallfahrtsort. Seit 1661 pilgern Gläubige in die Stadt am Niederrhein.

Wallfahrtsstätte Kevelaer

Die Gnadenkapelle in Kevelaer / © Harald Lueder (shutterstock)
Die Gnadenkapelle in Kevelaer / © Harald Lueder ( shutterstock )

Kevelaer ist nach dem bayerischen Altötting der größte katholische Wallfahrtsort in Deutschland. Jährlich kommen schätzungsweise rund 800.000 Pilger zum Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten". Die Wallfahrt entstand 1641 während des Dreißigjährigen Krieges.

Quelle:
epd