Russische Verwaltung in beschlagnahmtem Kloster in Mariupol

Kloster entweiht

Im ukrainischen Mariupol ist ein katholisches Kloster von russischen Truppen beschlagnahmt und zum Sitz ihrer Stadtverwaltung umfunktioniert worden. Der Weihbischof im Bistum Charkiw und Saporischschja, Jan Sobilo, bestätigte dies.

Ein ukrainischer Soldat fotografiert eine beschädigte Kirche in Mariupol / © Evgeniy Maloletka/AP (dpa)
Ein ukrainischer Soldat fotografiert eine beschädigte Kirche in Mariupol / © Evgeniy Maloletka/AP ( dpa )

Das Kloster sei von den Angreifern bereits Mitte März geplündert worden, wird der bis Kriegsbeginn vor Ort zuständige Pfarrer und Pauliner Pavlo Tomaszewski zitiert. "Sie nahmen alles mit, was da war, sogar die Messkelche", so der Leiter der Mariupoler Pfarrei "Unsere Liebe Frau von Tschenstochau". Die Russen hätten alles getan, um die Ordensleute aus der Stadt zu vertreiben. Nun sei das Kloster "entweiht" und als städtische Verwaltungszentrale der sogenannten Volksrepublik Donezk eingerichtet worden.

Lage vor Ort "katastrophal"

Tomaszewski war laut eigenen Angaben Anfang März mit einem Ordensbruder und einigen Gemeindemitgliedern die Flucht aus der Stadt gelungen. Er selbst befinde sich nun in der Westukraine und versuche, von dort Kontakt zu halten. Die sei sehr schwierig, da die Kommunikation unterbrochen sei: "In Mariupol funktioniert derzeit weder ein Mobiltelefon noch das Internet", so der Ordenspriester. Strom und Wasser seien an manchen Stellen noch verfügbar; dennoch sei die Lage vor Ort in jeder Hinsicht "katastrophal".

Quelle:
KNA