Gut 1900 Menschen bei Demo gegen Corona-Maßnahmen in München

Veranstalter zeigte sich uneinsichtig

Gut 1900 Menschen haben laut der Polizei am Sonntag auf der Münchner Theresienwiese gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Die Demo, bei der gut 200 Belehrungen wegen fehlenden Schutzmasken ausgesprochen wurden, wurde abgebrochen.

Bayern, München: Menschen stehen bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen auf der Theresienwiese / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Bayern, München: Menschen stehen bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen auf der Theresienwiese / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

Der Veranstalter hatte die ursprünglich geplante Versammlung zu einem Gottesdienst erklärt. "Hier geht es nicht um Versammlungsfreiheit, hier geht es um einen Gottesdienst", hatte einer der Redner am Sonntag auf der Theresienwiese gesagt, bevor er die Teilnehmer aufrief, mit ihm zu beten.

Demo wurde abgebrochen 

Den Angaben zufolge war die Polizei dem Gedanken eines Gottesdienstes zunächst gefolgt, "da Inhalte und der Charakter eines Gottesdienstes erkennbar waren".

Als sich die Veranstaltung immer stärker in die Zielrichtung eines Konzerts entwickelte" und der Veranstalter sich nicht einsichtig zeigte, wurde die Veranstaltung nach den Angaben gegen 19.00 Uhr abgebrochen.

200 Belehrungen wegen fehlenden Schutzmasken 

Bei der An- und Abreise der Teilnehmer sprach die Polizei nach eigenen Angaben rund 200 Belehrungen wegen nicht oder nicht richtig getragener Mund-Nasen-Bedeckungen aus.

Jürgen Fliege steht auf der Theresienwiese bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Jürgen Fliege steht auf der Theresienwiese bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

In zwei Fällen sei es zu einer Anzeige wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz gekommen, in fünf Fällen seien Ermittlungen wegen des Verdachtes des Vorzeigens falscher Atteste nötig geworden.

Fernsehen-Pfarrer Jürgen Fliege dabei

Die Stadt hatte nur 1000 Teilnehmer zu der Demonstration zugelassen, zwei Gerichte hatten die Beschränkungen bestätigt. Die Veranstalter von der Initiative "Querdenken 089" hatten 5000 Demonstranten angemeldet.

Auf der Bühne, auf der auch Fernseh-Pfarrer Jürgen Fliege als Redner erwartet wurde, waren Kreuze aufgestellt - und Särge mit Blumenkränzen und Deutschland-Flaggen. (dpa, 1.11.2020)

Quelle:
dpa