Ruhrbistum verkauft Bildungshaus an Essener Immobilienfirma

"Ein notwendiger Schritt"

Das Bistum Essen hat seine frühere Bildungs- und Tagungsstätte Kardinal-Hengsbach-Haus verkauft. Um einer drohenden wirtschaftlichen Schieflage entgegenzuwirken, sei dieser Schritt notwendig gewesen.

Blick auf den Essener Dom / © Borisb17 (shutterstock)

Das Bistum Essen hat seine frühere Bildungs- und Tagungsstätte Kardinal-Hengsbach-Haus verkauft. Der Schritt sei notwendig gewesen, um einer drohenden wirtschaftlichen Schieflage entgegenzuwirken, teilte die Diözese am Montag mit. Die Einrichtung - ursprünglich eine Wohn- und Ausbildungsstätte für angehende Priester - sei an den Essener Immobilien- und Projektentwickler FC Real Estate veräußert worden. Über die Verkaufssumme hätten die beiden Parteien Stillschweigen vereinbart.

Wohnimmobilien sollen entstehen

Der neue Eigentümer wolle das Hauptgebäude "unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes" langfristig an soziale Träger verpachten, hieß es. Auf dem insgesamt 50.000 Quadratmeter großen Grundstück sollen zudem Wohnimmobilien entstehen. Des Weiteren plane FC Real Estate, die ehemalige Villa der Bankiersfamilie Hirschland auf dem Außengelände wiederaufzubauen. Somit werde der Ort als "Symbolstätte der Industrialisierung und der Essener Geschichte" wiederbelebt. Zum sonstigen Parkgelände soll die Öffentlichkeit weiter Zugang haben.

Ankündigung des Verkaufs

Das Ruhrbistum hatte bereits vergangenen Dezember bei der Vorlage des Finanzberichts 2020 angekündigt, das Kardinal-Hengsbach-Haus zu verkaufen. Es diente ab 1962 als Priesterseminar, bis es ab 1994 als Tagungshaus des Bistums genutzt wurde. Zuletzt verlegte das Bistum die Bildungs- und Tagungsarbeit für Erwachsene vollständig in seine Mülheimer Einrichtung "Die Wolfsburg".

Für 2021 positives Jahresergebnis erwartet

Das Ruhrbistum schloss das Jahr 2020 mit einem finanziellen Minus von 3,4 Millionen Euro ab. Für das Jahr 2021 erwartet es zwar wieder ein positives Jahresergebnis. Dennoch kündigte Generalvikar Klaus Pfeffer an, "Kosten zu senken und maßvoll in Bereiche zu investieren, in denen wir für unsere Kirche echtes Zukunftspotenzial sehen". Der Verkaufserlös aus dem Kardinal-Hengsbach-Haus dient laut Angaben nun dazu, "die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit in den unterschiedlichen Bereichen der katholischen Kirche an Rhein, Ruhr und Lenne weiter abzusichern".
 

Quelle:
KNA