Rückgang bei Zahl der Abtreibungen in Deutschland 

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland geht zurück. Im dritten Quartal 2021 sind bundesweit rund 22.700 Abbrüche gemeldet worden, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.

Eine Frau mit einem Schwangerschaftstest / © fizkes (shutterstock)
Eine Frau mit einem Schwangerschaftstest / © fizkes ( shutterstock )

Die Zahl der Abtreibungen sank damit gegenüber dem dritten Quartal 2020 um 6,4 Prozent. Damit sei wie in den ersten beiden Quartalen 2021 erneut ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 hatten die Abbrüche lediglich um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgenommen. 

Rund 70 Prozent der Frauen, die im dritten Quartal 2021 einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen ließen, waren demnach zwischen 18 und 34 Jahre alt, 19 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. 8 Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, 2 Prozent waren jünger als 18 Jahre. Rund 40 Prozent der Frauen hatten vor der Abtreibung noch kein Kind zur Welt gebracht.

Frauenverbände wollen Werbeverbot für Abtreibungen erhalten

 

Die beiden großen katholischen Frauenverbände in Deutschland lehnen eine Streichung des Werbeverbots für Abtreibungen strikt ab. Sie kritisieren den Referentenentwurf von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) zur Streichung von Paragraf 219a.

Gesetzestext des Paragrafen 219a Strafgesetzbuch / © Harald Oppitz (KNA)
Gesetzestext des Paragrafen 219a Strafgesetzbuch / © Harald Oppitz ( KNA )

Eingriffe überwiegend ambulant

96 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden laut Statistischem Bundesamt nach der Beratungsregelung vorgenommen. Eine Indikation aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten sei in den übrigen 4 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch gewesen.

Die meisten Schwangerschaftsabbrüche - 52 Prozent - erfolgten per Absaugmethode, bei 32 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, davon 80 Prozent in Arztpraxen oder OP-Zentren und 16 Prozent ambulant in Krankenhäusern.

Quelle:
KNA