Morgenimpuls von Schwester Katharina

Rosenmontag und Apostelfest

Nicht nur für den Karnevalsprinz ist der Rosenmontag der Höhepunkt des Karnevals. Er musste sich einem langen Bewerbungsmarathon stellen, ganz anders als in der Geschichte um den Apostel Matthias, dessen Gedenkttag heute ist. Dort entschied das Los.

Eine Karnevalistin lacht vor dem Dom / © Oliver Berg (dpa)
Eine Karnevalistin lacht vor dem Dom / © Oliver Berg ( dpa )

Heute ist Rosenmontag und im Rheinland und sonst noch an vielen Orten der Höhepunkt des Straßenkarnevals. Und alle warten dann besonders in Köln auf die letzten Prunkwagen: Prinz, Bauer und Jungfrau. Aber bis die drei es bis dahin geschafft haben, gibt es einen langen Bewerbungsmarathon zu bestehen. Sie müssen sich gegen viele Mitbewerber durchsetzen. Dann müssen sie nach der Wahl von der Bürgermeisterin abgenickt werden und dann Presse- und Medientraining machen, ihr Auftrittsprogramm vorstellen, Fotos machen lassen und Autogrammkarten, die Ornate schneidern lassen und ein halbes Jahr lang jede Woche Planungssitzungen abhalten.

Vor knapp 2000 Jahren gab es auch einen Platz neu zu besetzen. Judas Iskariot hatte sich erst durch seinen Verrat aus der Gruppe der Apostel disqualifiziert und sich dann das Leben genommen. Jetzt wurde jemand gesucht, der dessen Stelle im zwölfköpfigen Team Jesu einnehmen könnte. Wie war da das Bewerbungsverfahren? Was musste eingereicht werden, um genommen zu werden? Das steht relativ lapidar in der Apostelgeschichte: "Einer von jenen Männern, die mit uns zusammen waren in der Zeit, als der Herr Jesus bei uns ein- und ausging, einer von diesen muss mit uns Zeuge sein für seine Auferstehung." 

Und dann stellen sie zwei Männer auf, beten zum Heiligen Geist und lassen ein Los ziehen, und das Los fiel auf Matthias und er wurde den Aposteln zugerechnet. Das klingt easy und ziemlich relaxt und trifft auf alle Christen zu. Sie sollen mit allen, die Jesus nachfolgen wollen, Zeugen der Auferstehung sein. Niemand von uns muss, um Christ zu sein, Bewerbungsschreiben verfassen, Medientraining machen und Autogrammkarten drucken. Sie und er müssen mit ihrer Art zu denken, zu reden und zu tun Zeugen für Jesu Auferstehung sein, glaubwürdig und echt.


Quelle:
DR