Rock-Musiker Gene Simmons hat jüdische Wurzeln

Kiss-Frontmann begrüßt Kippa-Debatte

Der Hard-Rock-Musiker Gene Simmons, Frontmann der legendären Band "Kiss", hat die Debatte über die Warnung vor Kippa-Tragen begrüßt. Es sei wichtig, dass öffentlich darüber geredet werde, sagte er in einem Zeitungsinterview.

Der Musiker Gene Simmons von der US-amerikanischen Band "Kiss" / © Sebastian Willnow (dpa)
Der Musiker Gene Simmons von der US-amerikanischen Band "Kiss" / © Sebastian Willnow ( dpa )

"Solange wir öffentlich darüber reden, mache ich mir keine Sorge", sagte der als Chaim Witz im israelischen Haifa geborene Musiker den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe" (Donnerstag).

Es sei ein gutes Zeichen, wenn der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein so etwas sage. "Wissen Sie, wann Kakerlaken wegrennen? Wenn man einen Scheinwerfer auf sie richtet", sagte Simmons, der mit der Band "Kiss" derzeit durch Deutschland tourt.

Mutter überlebte Holocaust

Er selbst komme gerne nach Deutschland, sagte Simmons, obwohl seine Mutter als deutsche Jüdin den Holocaust überlebt hat. "Meine Mutter hat nie darüber gesprochen. Sie war 14 Jahre alt, als sie in den Konzentrationslagern der Nazis interniert wurde", sagte Simmons, der aus einer ungarisch-jüdischen Familie stammt.

Der Antisemitismusbeauftragte hatte mit seinem Rat an Juden zum Tragen der Kippa eine heftige Kontroverse ausgelöst. Klein hatte der "Funke Mediengruppe" gesagt, er könne "Juden nicht empfehlen, jederzeit überall in Deutschland die Kippa zu tragen". Zur Begründung verwies er auf die gestiegene Zahl antisemitischer Straftaten, von denen etwa 90 Prozent dem rechtsradikalen Umfeld zuzurechnen seien.

Debatte über Sicherheit von Juden

Mit seinem provozierenden Statement habe er "bewusst eine Debatte über die Sicherheit der jüdischen Gemeinschaft in unserem Land anstoßen" wollen, hatte Klein dem "Evangelischen Pressedienst" (epd) gesagt.


Quelle:
epd