Ritterorden vom Heiligen Grab feierte 75-jähriges Bestehen - Statthalter im domradio-Interview

Neue Ritter bekommt das Land

Die Deutsche Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat am Wochenende in Köln 75-jähriges Bestehen gefeiert. Rund 500 Ordensdamen und -ritter begingen das Jubiläum im Rahmen der Frühjahrsinvestitur. In einem festlichen Gottesdienst mit dem amerikanischen Kardinalgroßmeister, Kardinal John Patrick Foley, wurden am Samstag 45 Männer und Frauen in den päpstlichen Orden aufgenommen. Darunter waren der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller (60) und der Münsteraner Diözesanadministrator, Weihbischof Franz-Josef Overbeck (43).

 (DR)

Ihr Ordensversprechen legten die Kandidaten auch vor dem Großprior der Deutschen Statthalterei ab, dem Münchener Erzbischof Reinhard Marx. Darin verpflichteten sie sich zur Treue gegenüber Papst und Kirche und erklärten sich bereit, gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen. Am Sonntag feierte der Kölner Kardinal Joachim Meisner, der seit 1990 dem Orden angehört, ein Pontifikalamt in der Kirche Sankt Mariä Himmelfahrt. Zum Jubiläum kamen insgesamt 1.000 Gäste in die Domstadt.

Der Ritterorden unterstützt die katholische Kirche im Heiligen Land mit religiösen, sozialen und kulturellen Aktivitäten. «Wir wollen die Existenz der Christen im Heiligen Land sichern, ihnen eine religiöse Heimat und eine Vision für die Zukunft geben», sagte der Statthalter der Deutschen Statthalterei, Heinrich Dickmann. Der Vorsitzende der Heilig-Land-Kommission, Michael Wirtz, unterstrich, dem Orden sei vor allem Bildung wichtig. In diesen Bereich fließe die Hälfte des Spendenvolumens von rund 1,2 Millionen Euro. Auch muslimische Kinder profitierten von den geförderten Einrichtungen.

Das weltweite Spendenaufkommen des Ritterordens liegt nach eigenen Angaben bei acht Millionen Euro. Er unterstützt auch Pfarrgemeinden, Heime für Findelkinder, Alte und Behinderte. Der Ritterorden zählt weltweit rund 25.500 Mitglieder. In Deutschland sind es etwa 1.300 Menschen in 37 regionalen Komtureien. Köln ist mit 70 Mitgliedern die größte Komturei, dort hat auch die Deutsche Statthalterei ihren Sitz.

Am Freitagabend hatte NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) das Engagement der deutschen Ordensritter für die Christen im Heiligen Land gewürdigt. Der Einsatz beiderseits des Jordans verdiene höchste Anerkennung. «Die Ritter kämpfen nicht mit dem Schwert, sondern mit der Kraft des Glaubens und mit großem sozialen Engagement für das Christentum im Heiligen Land», so Rüttgers.