Restaurierungszentrum für verschüttete Kölner Kulturgüter wird eingerichtet

Ein Möbelhaus für Archivalien

Die Stadt Köln hat ein Gebäude im Stadtteil Porz für die Restaurierung und Digitalisierung der beim Stadtarchiv-Einsturz schwer beschädigten Kulturgüter gefunden. Derzeit werden mit dem Einbau der notwendigen Geräte begonnen und die für die Lagerung der Archivalien erforderlichen klimatischen Bedingungen geschaffen. Die Restaurierungsarbeiten in dem Möbelhaus sollen im Frühjahr anlaufen.

 (DR)

Das Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum (RDZ) soll künftig zu den wichtigen Eckpfeilern für den Wiederaufbau des Archivs und die Instandsetzung seiner Archivalien gehören. Der Vermieter, ein großes Möbelhaus, hat das Gebäude bereits an das Historische Archiv übergeben. Die offizielle Eröffnung soll voraussichtlich im März 2011 sein.



Auf 10.000 Quadratmetern können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschädigtes Archivgut restaurieren und zu Verzeichnungseinheiten zusammenführen, anschließend erfolgt die Digitalisierung. Das Magazin bietet eine Lagerfläche von 18 Regalkilometern. Im Bereich der Restaurierung werden 18 Fach- und bis zu 40 Hilfskräfte arbeiten. Die intensive Restaurierung der beschädigten Archivalien soll im ersten Quartal 2011 beginnen, um sie möglichst bald wieder öffentlich nutzbar zu machen.



Bei dem Einsturz des Archivs und zweier benachbarter Wohnhäuser waren am 3. März 2009 zwei Menschen getötet worden, unzählige wertvolle Kulturgüter wurden verschüttet. Davon konnten bislang 90 Prozent geborgen werden, überwiegend mit schwersten Beschädigungen. Probleme an der U-Bahnbaustelle am Stadtarchiv gelten als wahrscheinlichste Unglücksursache. Die strafrechtlichen Ermittlungen dauern an.