Renovierungsarbeiten im Aachener Dom

Karls Grab bleibt verschollen

Seit 2007 wird der Innenraum des Aachener Doms saniert, die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Doch Hoffnungen, bei den Renovierungsarbeiten das Grab Karls des Großen zu entdecken, haben sich nicht erfüllt. Auch für die Zukunft schätzen Experten die Chancen als gering ein.

 (DR)

Im Rahmen der Renovierung wurden der Bodenunterbau erneuert sowie Mosaikflächen, Marmorwände und Bodenbeläge restauriert. Bei der Gelegenheit wurden auch archäologische Untersuchungen angestellt. Es bestand die Hoffnung, das im Jahr 1000 von Kaiser Otto I. geöffnete und 1165 von Kaiser Friedrich Barbarossa geleerte Grab zu entdecken. Diverse Theorien deuten auf ein Grab in der Vorhalle des Doms hin.

Dennoch machten die Archäologen eine ganze Reihe wertvoller Funde aus der Römerzeit bis hin zur frühen Neuzeit, wie der Aachener Stadtarchäologe Andreas Schaub , Domschatzkammer-Direktor Georg Minkenberg und Dombaumeister Helmut Maintz berichteten. So wurde das Grab des Ritters Chorus (gestorben 1367) entdeckt, des bedeutendsten mittelalterlichen Bürgermeisters der Kaiserstadt. Zudem fanden sich keltische, römische, mittelalterliche und frühneuzeitliche Münzen und Bleigewichte. Die Gegenstände lassen nach Worten der Experten darauf schließen, dass im Mittelalter um den Dom reger Handel getrieben wurde.

Wissenschaftlich von Bedeutung ist auch eine römische Grube für Brandopfer mit Knochen und pflanzlichen Überresten, wie es hieß. Aus diesen Funden können Naturwissenschaftler, Medizinhistoriker und Archäologen neue Erkenntnisse über die Lebensumstände in Antike und Mittelalter gewinnen. Als nächster Abschnitt bei der Domrenovierung steht nun das Einrüsten der Kuppel und die Restaurierung der dortigen Mosaike an.