Reker kritisiert "Schweigekartell" in Kirche

"Aufgabe für unser Rechtssystem"

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker fordert, die Missbrauchsaufklärung in der katholischen Kirche in staatliche Hände zu legen. Es sei ist immer besser, wenn jemand aufklärt, der nicht befangen ist.

Henriette Reker / © Marius Becker (dpa)
Henriette Reker / © Marius Becker ( dpa )

Das sagte Reker dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitagsausgabe). Sie kritisierte ein "Schweigekartell" in der Kirche, das die strafrechtliche Aufklärung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen über Jahre verhindert habe. Dieses System müsse "weiter aufgebrochen" werden. "Das ist eine Aufgabe für unser Rechtssystem", betonte die Politikerin.

Reker forderte zudem, dass speziell im Erzbistum Köln Verantwortung für Fehler bei der bisherigen Missbrauchsaufarbeitung übernommen werden müsse: "Das ist die einzige Möglichkeit, wieder Glaubwürdigkeit herzustellen und die gegenwärtige Vertrauenskrise zu überwinden."

Henriette Reker

Mit der evangelische Christin Henriette Reker lenkt zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt Köln eine Frau als Oberbürgermeisterin die Geschicke der viertgrößten Stadt der Bundesrepublik. Als Oberbürgermeisterin ist sie "Chefin" von rund 17.000 Verwaltungsmitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ein finanzielles Gesamtvolumen von über 4 Milliarden Euro pro Jahr bewegen.

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln, spricht bei einer Corona-Impfaktion vor dem Kölner Dom / © Thomas Banneyer (dpa)
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln, spricht bei einer Corona-Impfaktion vor dem Kölner Dom / © Thomas Banneyer ( dpa )
Quelle:
KNA