China-Abkommen gefährdet diplomatische Beziehungen mit Taiwan nicht

Rein pastoral, nicht diplomatisch

Seit 77 Jahren erkennt der Vatikan Taiwan diplomatisch offiziell an - anders als alle anderen europäischen Länder. Experten hatten vermutet, dass eine neues Abkommen mit China die Beziehungen erschweren könnte. Taipeh dementiert.

Papst Franziskus steht zusammen taiwanesischen Mönchen / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus steht zusammen taiwanesischen Mönchen / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Nach Aussage der Regierung Taiwans wird ein erneuertes Abkommen zwischen der Volksrepublik China und dem Vatikan keine Auswirkungen auf die Beziehungen des Heiligen Stuhls zu Taipeh haben. Wie eine Sprecherin des Außenministeriums am Dienstag laut Medienberichten sagte, hat der Vatikan mehrfach zugesichert, das Abkommen sei rein pastoral, nicht diplomatisch.

Die diplomatische Anerkennung Taiwans durch den Vatikan, die bislang von keinem europäischen Staat geteilt wird, bleibe bestehen.

Will Peking diplomatische Beziehungen verhindern?

Manche Experten hatten vermutet, mit einem erneuerten Abkommen zwischen dem Vatikan und Peking zur Ernennung von Bischöfen wolle die Volksrepublik beim Papst auch eine Aufgabe der diplomatischen Beziehungen zu Taipeh erreichen. Andere widersprachen: Dies sei für Peking ein ganz anderes Thema.

Der Heilige Stuhl hat mit der Republik China, wie Taiwan offiziell heißt, seit 77 Jahren formale diplomatische Beziehungen. Taipeh und der Vatikan haben auch Botschafter ausgetauscht. Dagegen sind die diplomatischen Beziehungen mit der Volksrepublik China seit 1951 unterbrochen, nachdem die kommunistischen Machthaber damals sämtliche ausländischen Geistlichen des Landes verwiesen hatten.


Taipeh, Hauptstadt von Taiwan (shutterstock)
Quelle:
KNA