Regierung plant Deutschkenntnis-Nachweis für ausländische Geistliche

 (DR)

Für ausländische Geistliche, die in Deutschland arbeiten wollen, soll der Nachweis von Deutschkenntnissen nach dem Willen der Regierung künftig Pflicht werden. Die Regierung plane eine entsprechende Änderung der Einreisevoraussetzungen, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Ausgestaltung sei im Einzelnen noch nicht abgeschlossen. "Es geht jetzt darum, welches Sprachniveau nachgewiesen werden muss", sagte der Sprecher. Bislang ist der Nachweis von deutschen Sprachkenntnissen keine Einreisevoraussetzung.

Integration durch Sprache

Aufgrund der gestiegenen Zahl von Zuwanderern der letzten Jahre werde der Bedarf an religiöser Betreuung von Ausländern wachsen, teilte das Ministerium weiter mit. Die dafür eingesetzten Geistlichen haben in den jeweiligen Gemeinden "auch eine Vorbild- und Beraterfunktion, die für ein friedliches Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen sowie für eine erfolgreiche Integration insbesondere auch neu Zugewanderter in Deutschland entscheidend" sei. Diese "integrative Wirkung" könnten ausländische Geistliche besser entfalten, "wenn sie die deutsche Sprache sprechen und mit Deutschland und seiner Kultur vertraut sind".

Forderungen nach Deutschkenntnissen vor allem bei islamischen Geistlichen aus dem Ausland hatte es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Zuletzt hatte der Chef der Unions-Mittelstandsvereinigung, Carsten Linnemann (CDU), sich für die Einführung eines Visums für religiöse Prediger ausgesprochen, das an Deutschkenntnisse gekoppelt sein solle. (dpa/ Stand: 04.03.2019)