Regenbogenfahnen an mehreren Kölner Kirchen abgerissen

Kurz vor dem Christopher Street Day

Kurz vor dem Christopher Street Day in Köln am kommenden Wochenende sind an mehreren Kirchen im Stadtgebiet Regenbogenfahnen abgerissen worden. Betroffen sind Kirchen in den Stadtteilen Weiden, Lövenich und Lindenthal.

Regenbogenfahne mit Kölner Dom im Hintergrund / © Johannes Schröer (DR)
Regenbogenfahne mit Kölner Dom im Hintergrund / © Johannes Schröer ( DR )

Unter den geschädigten Kirchen ist unter anderem die katholische Kirche am Krieler Dömchen, wie der Kölner "Express" am Dienstag berichtet. Dort hat der Jugendchor St. Stephan seinen Sitz. 

Kein Zufall?

Gemeinsam mit dem zuständigen Pfarrer hatten Sängerinnen und Sänger das Symbol der LGBTQI-Bewegung gehisst. "Es ist sicher kein Zufall, dass die Fahnen genau in der CSD-Woche abgerissen wurden", sagte Chorleiter Michael Kokott der Zeitung. Er beklagte: "Leider ist es inzwischen gang und gäbe, den Widerwillen mit dieser Form der Kritik zu zeigen."

Michael Kokott, Leiter des Jugendchors St. Stephan / © Tomasetti (DR)
Michael Kokott, Leiter des Jugendchors St. Stephan / © Tomasetti ( DR )

Der katholische Jugendchor St. Stephan engagiert sich seit Jahren beim CSD - teils gegen kirchliche Kritik und Unterbindungsversuche. In diesem Jahr sangen die Jugendlichen beispielsweise zur Eröffnung des ColognePride.

Christopher Street Day

Im Sommer 1969 protestierten Homosexuelle in der New Yorker Christopher Street gegen ihre gesellschaftliche Ausgrenzung. Die Aufstände, die zum Teil in gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gipfelten, waren Namensgeber für den weltweit gefeierten Christopher Street Day (CSD).

CSD in Köln / © Caroline Seidel (dpa)
CSD in Köln / © Caroline Seidel ( dpa )
Quelle:
KNA