Katholische Arbeitnehmer werfen Union Blockadehaltung vor

Regelungen werden verschoben

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands wirft der Union vor, menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie zu verhindern. Die Fraktion von CDU und CSU knicke vor der Fleisch-Lobby ein, so der Vorwurf.

Symbolbild Fleischindustrie / © the goatman (shutterstock)
Symbolbild Fleischindustrie / © the goatman ( shutterstock )

Es bestehe die Gefahr, "dass die notwendigen Regelungen in der Fleischindustrie auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben werden", erklärte der Bundesvorsitzende Andreas Luttmer-Bensmann am Montag in Köln. Die Union blockiere das Arbeitsschutzkontrollgesetz zu Werkverträgen und Leiharbeit, indem sie es von der Tagesordnung des Bundestags genommen habe, so die KAB.

Kritik auch von Peter Kossen

Auch der katholische Theologe und Menschenrechtler Peter Kossen kritisierte das Vorgehen der Union. "In erbärmlicher und empörender Weise versuchen nun CDU und CSU, das überfällige Gesetz zu verzögern und zu verwässern", hatte der Theologe am Sonntag erklärt. Leiharbeit werde damit "zum willkommenen Schlupfloch" zur Verdrängung der Stammbelegschaft.

Das von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) vorgelegte Gesetz sieht unter anderem ein Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Schlachtung und Zerlegung vor. Ursprünglich stand es zur abschließenden Behandlung im Bundestag für Donnerstag auf der Tagesordnung. Inzwischen wurde es aber wieder heruntergenommen. Der Verband der Fleischwirtschaft wendet sich unter anderem dagegen, dass das Gesetz Kooperationen von Betrieben und Gemeinschaftsunternehmen verhindere.

 

Pfarrer Peter Kossen (Kath. Kirchengemeinde Lengerich)
Quelle:
KNA